Mein Lesestoff 2023

Zuletzt geändert: 27. August 2023
Geschätzte Lesezeit: 1 min

Lesen kann man eigentlich nie genug, also gibt es auch dieses Jahr ein paar anerkennende Worte, und ausdrückliche Leseempfehlungen:

Der ferne Spiegel

Mein Bild vom Mittelalter ist blöder weise geprägt von Klischees aus den gängigen Filmen. Es tat echt gut das Buch zu lesen, um damit mal auf zu räumen. Die Autorin schafft es die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Sie erzählt zwar anhand eines Adligen – nur deren Leben war halt einigermaßen gut für die Nachwelt dokumentiert – findet aber immer wieder Wege, auf das Leben der einfachen Leute, und der Gesellschaft an sich ein zu gehen. So entsteht ein lebendiges, und vielschichtiges Bild der damaligen Gesellschaft, das es mir auch ermöglicht Bezüge zur Gegenwart her zu stellen. Der Titel passt also Weitere Eindrücke folgen… Siehe auch Artikel: Kunstgeschichte in a Nutshell, Spiegel Artikel, Wohnen im Mittelalter, Leben im Mittelalter, …

Barbara Tuchman schildert das ausgehende Mittelalter nicht nur als dunkle Zeit des Hundertjährigen Krieges, sondern auch als Epoche des Aufbruchs. „Der ferne Spiegel“ wird als eines der gelungensten Bücher über das 14. Jahrhundert in Europa gewertet. Entlang der Lebensgeschichte eines französischen Adligen lässt es diese Epoche lebendig werden.

King Cotton

Da bin ich gerade dran. Eindrücke folgen…

Vor mehr als 250 Jahren wurde das Reich errichtet, in dem King Cotton herrscht. Krieg, Sklaverei und Ausbeutung standen an seiner Wiege. Während fremde Kulturen rücksichtslos zerschlagen wurden, häuften Händler im Zusammenspiel mit der Staatsgewalt enorme Vermögen an. Ein neues ökonomisches Prinzip begann seinen Siegeszug. Sven Beckert schildert die Geschichte des Kapitalismus im Spiegel eines Produktes, das heute jeder von uns am Leibe trägt – der Baumwolle.

Die Geschichte des Kapitalismus gehört zu den spannendsten Themen der aktuellen Geschichtswissenschaft. Fast immer aber geht es dabei um einzelne Epochen oder Regionen. Sven Beckert wagt in seinem brillanten Buch erstmals eine übergreifende Darstellung, die anhand einer einzigen Ware höchst anschaulich zeigt, wie der Kapitalismus entsteht, sich gleichsam einübt und nach und nach die Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen, ja das Schicksal der Menschen überall auf der Welt seinen Bewegungsgesetzen unterwirft. Das Resultat ist ein ebenso verstörendes wie erhellendes Buch darüber, wie unsere globale Welt von heute entstanden ist.

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