Ausstellung - Hängung planen Basics

Zuletzt aktualisiert am 20. März 2024 4 Minuten

Nur Internet ist ja auch doof. Wohin also mit den Bildern…

  1. Alles darf an die Wand - Im Grunde darf alles an die Wand, was ich dort sehen will.
  2. Für den ganzen Raum planen - Das große Bild vor Augen haben: Den ganzen Raum, die ganze Wand. Welches Gesamtbild soll sich ergeben?
  3. Untergrund vorbereiten - Vielleicht vorher mal neu renovieren: Tapete, Putz, Streichen, Löcher verschließen,…
  4. An Regeln halten - …
  5. Regeln brechen - Bilder sprechen die Sinne an. Höre ihnen zu. Schau auf den Ort. Hör auf deine Intuition.
  6. Erzähle Geschichten

Über das Edit der Bilder

Meist funktioniert es gut, die großformatigen Bilder in die Mitte zu hängen und die kleineren darum zu verteilen – Wer verträgt sich gut mit wem? Wo sind die Kontraste so groß, dass aus ihnen ein reizvolles Miteinander entstehen kann? Nutze verbindende Elemente:

  • Motive mit stilistisch ähnlichem Interpretationsansatz
  • Gleiche beziehungsweise ähnliche Rahmen und Passepartouts oder ähnliche Formate.
  • Wer mehr Anspruch hat, kann als Basis die Regeln für das Edit eines Buches verwenden.

Ein verbindendes Element sollte mindestens verwendet werden, um eine gewisse Ruhe in die Bilderwand zu bekommen.

Rahmung

Einheitliche Rahmung und Passepartout.

  • Im Grunde kannst du unterschiedliche Rahmenformate, Rahmenarten und Passepartout-Arten zusammen würfeln. Für jedes Bild der Ausstellung anders.
  • Bilder in gleichen Rahmen und Passepartout treten weniger in Konkurrenz zueinander. Der Gesamteindruck der Ausstellung ist dadurch ruhiger. Es kann aber auch leicht langweilig werden.
  • Gleiche Rahmen in möglichst wenig unterschiedlichen Außenformaten, mit nur ein oder zwei Passepartout-Farben bringen Ruhe und Ausgeglichenheit in die Ausstellung.

Rahmenarten

  • Materialien, Epochen, Funktion.
  • Rahmung mit oder ohne Glas
  • Rahmung mit einer Stichleiste
  • Schattenfuge
  • Passepartout
  • Befestigen oder Aufziehen

Wandbefestigung

  • Die passende Höhe finden
  • Stahlnägel, Bilderhaken
  • Dübel, Klappdübel
  • Einpunkt Aufhängung
  • Zweipunkt Aufhängung
  • Bilderleisten, Fotoleisten
  • Bilder ausrichten mit Laser, Wasserwaage

Arten von Bilder Hängungen

Erlaubt ist, was gefällt. Es gibt grundsätzliche ästhetische Prinzipien, die den Start erleichtern:

  • Einzelhängung - Eine Wand, ein Bild! Zieht die Aufmerksamkeit des Betrachters voll auf sich. Stellt ein Bild besonders heraus. Für große, wandfüllende Formate, oder kleiner Formate in einer Ecke, oder Nische.
  • Petersburger Hängung - Nach dem Ort der Entstehung - der Petersburger Eremitage – benannt. Es bedeutet Möglichst eng und hoch verteilt - gern bis zur Decke - möglichst viele Bilder an eine Wand zu hängen. Es entsteht ein geordnetes Chaos , bzw. ein durcheinander mit System. Die Vielfalt verschiedener Bilder soll eine stimmige Einheit bilden. Die Botschaft: Man weiß, was man hat, und zeigt es. Hierbei ist das Edit besonders wichtig. Meist geht das aber nach der Formel: Das wichtigste Bild ganz groß in die Mitte, und alles andere irgendwie drum herum geklatscht. Das ist zwar ne einfache, aber nicht die beste Lösung.
  • Kantenhängung - Alle Bilder werden - unabhängig von inhaltlichen Kriterien - an einer imaginären Mittellinie ausgerichtet. Ihr Abstand ist gleich, kann aber waagerecht und senkrecht variieren. Gut in Räumen mit geringer Deckenhöhe, allerdings auch etwas langweilig. Niemals eine Zeile nur an der Unterkante ausrichten!
  • Reihenhängung - Bilder in derselben Größe auf gleicher Höhe platzieren. Sie befinden sich waagerecht oder senkrecht in einer Linie. Eine Negative Betrachtung wäre: Bloß keins größer oder kleiner. Hier werden alle gleich behandelt. Niemand darf heraus stechen. Diese Art der Hängung ist weit verbreitet. Einfach gemacht, wird halt auch schnell langweilig.
  • Abgewandelte Reihenhängung - Verschieden große Bilder an deren Rahmenkanten oder einer gedachten Mittellinie ausrichten bringt einen der Reihenhängung ähnlichen Effekt.
  • Rasterhängung - Klare, streng geometrische Anordnung einer geraden Anzahl von gleich großen Bildern. Die Bilder werden vertikal und horizontal aneinander ausgerichtet platziert. Die Abstände zwischen Ihnen sind an allen Seiten gleich.
  • Inside Lines Hängung - Die Bilder werden entlang einer imaginären geometrischen Form (Kreis, Wanddiagonale, Rechteck…) platziert. Unterschiedliche Abstände und Höhen drücken Leichtigkeit und Zwanglosigkeit aus.
  • Gestellte Bilder - Großformatige Bilder mit aussagekräftigem Motiv Bilder einfach an die Wand stellen - kleine Bilder am Boden werden gerne mal übersehen.
  • Bilderleisten - Kleinere Bilder können so auch einfach an der Wand abgestellt werden. Erlaubt dauerndes Hin und Her schieben, umsortieren und auswechseln der Bilder.
  • Galerieschienen - …
  • Symmetrische Hängung - Ab drei Bildern kann man Bilder in ein symmetrisches Verhältnis zueinander setzt. Das ergibt eine schicke Harmonie.
  • Collage - …

Man darf all die Ansätze mischen um eine lebendige Gestaltung zu erreichen. Am Besten finde ich noch eine freie, assoziative Hängung, in der Cluster von Bildern unter Berüchsichtigung von Rhytmen und Achsen auf den Wänden gebildet werden.

Raumgestaltung / Szenografie

Im Grunde geht es dabei nicht nur darum eine Wand zu gestalten, sondern auch einen Raum oder mehrere Räume. Damit bewegen wir uns im Spielfeld der Szenografieexternal link