Wie aus den USA eine Autokratie wird

Zuletzt aktualisiert am 17. Februar 2025 12 Minuten

Vorwort

Wir können gerade in Echtzeit verfolgen wie eine der großen Demokratien der Gegenwart demontiert wird.

…und sie sind alle wieder mit dabei, die Rückgratlosen, die Opportunisten, die Gläubigen, die Naiven, die “Patrioten”, die Glücksritter, die Karrieristen, die Fanatiker, wie es sie in jeder Generation gibt. Wir leben echt in “interessanten” Zeiten. Wie es dazu kommen konnte, wäre natürlich ziemlich interessant zu wissen. Ich versuche aber erst mal die Gegenwart zu betrachten und in die nahe Zukunft zu schauen.

Ich fang meine Betrachtung mal mit den Werten an, die ja in allen Reden von MAGA ziemlich hochgehalten werden…

MAGA Werte Versus Tradition

Ein paar Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen klassischen konservativen Werten und MAGA-Konservatismus:

Gemeinsamkeiten

  1. Familie & Religion – Beide betonen die traditionelle Familie und christliche Werte, lehnen Abtreibung und progressive Geschlechterrollen ab.
  2. Patriotismus & Nationalismus – Beide betonen den Nationalstolz, die Bedeutung des Militärs und „America First“-Denken.
  3. Freiheit & Eigenverantwortung – Beide stehen für individuelle Rechte, Waffenbesitz und eine minimale staatliche Einmischung.
  4. Freie Marktwirtschaft – Beide lehnen hohe Steuern und Sozialprogramme ab und setzen auf Kapitalismus.
  5. Recht & Ordnung – Beide unterstützen eine harte Linie gegen Kriminalität und eine strenge Einwanderungspolitik.

Unterschiede

  1. Wirtschaft & Globalisierung
    • Klassische Konservative: Pro-Freihandel, offene Märkte, wirtschaftlicher Pragmatismus.
    • MAGA: Protektionismus, Zölle, Anti-Globalismus (z. B. „China schadet den USA“).
  2. Politische Kultur & Rhetorik
    • Klassische Konservative: Formeller, traditioneller Politikstil, Betonung von Anstand.
    • MAGA: Populistisch, konfrontativ, oft gegen Eliten, Medien und „Deep State“.
  3. Beziehung zum Staat
    • Klassische Konservative: Skeptisch gegenüber staatlicher Macht, wollen Regulierung abbauen.
    • MAGA: Misstrauen gegenüber bestimmten staatlichen Institutionen (FBI, Justiz, Wahlsystem), aber Offenheit für autoritärere Maßnahmen.
  4. Gesellschaftspolitik & Kulturkampf
    • Klassische Konservative: Kulturell konservativ, aber pragmatischer.
    • MAGA: Radikaler Kampf gegen „Wokeness“, LGBTQ+-Rechte und progressive Bewegungen.
  5. Außenpolitik
    • Klassische Konservative: Pro-NATO, starker internationaler Einfluss der USA.
    • MAGA: Isolationistischer („America First“), skeptisch gegenüber Bündnissen.

MAGA baut auf klassischen konservativen Werten auf, ist aber populistischer, nationalistischer und konfrontativer. Während klassische Konservative eher wirtschaftsliberal und internationalistisch sind, setzt MAGA auf Protektionismus, Kulturkampf und eine stärkere Polarisierung

MAGA und die Lüge

Ich hab da mal ne Frage: MAGA scheint die traditionellen Werte eher nicht zu leben und lügt permanent - wie Trump. Stimmt das? Woher kommt das?

Das ist eine der großen Widersprüchlichkeiten des MAGA-Konservatismus: Während klassische konservative Werte Ehrlichkeit, Integrität und persönliche Verantwortung betonen, ist die Bewegung um Donald Trump stark von Populismus, Verschwörungstheorien und oft nachweislichen Lügen geprägt. Trump selbst wurde während seiner Amtszeit und danach unzählige Male1 beim Lügen ertappt – sei es zu Wahlergebnissen, politischen Gegnern oder seiner eigenen Vergangenheit.

Warum ist das so?

  1. Populismus statt Prinzipien
    • Klassischer Konservatismus basiert auf festen Werten wie Ehrlichkeit, wirtschaftlicher Verantwortung und moralischer Integrität.
    • MAGA hingegen ist eine populistische Bewegung, die mehr auf Emotionen, Feindbilder und Kampf gegen „die Eliten“ setzt, selbst wenn das mit Widersprüchen oder Lügen einhergeht.
  2. Personenkult um Trump
    • Traditionelle Konservative folgen eher Prinzipien, während MAGA-Anhänger Trump selbst als Identifikationsfigur sehen.
    • Trump hat wiederholt bewiesen, dass seine Loyalisten bereit sind, ihm trotz nachweislicher Lügen weiter zu folgen.
  3. Medien & Desinformation
    • MAGA nutzt gezielt alternative Medien (Fox News, OANN, Breitbart, Social Media), die oft Fakten verdrehen oder Verschwörungstheorien verbreiten.
    • Die Strategie: Zweifel an etablierten Institutionen säen, um eigene Narrative durchzusetzen („Fake News“-Vorwürfe gegen Mainstream-Medien).
  4. Moralischer Pragmatismus
    • Viele MAGA-Anhänger sehen Trump als „notwendige Waffe“ gegen die Linke, auch wenn er moralisch fragwürdig ist.
    • Das Motto vieler Unterstützer ist: „Er kämpft für uns, also ist es egal, ob er lügt.“
  5. Opfermentalität & Verschwörungsdenken
    • MAGA inszeniert sich als Opfer eines „korrupten Systems“, das gegen sie arbeitet (Deep State, Wahlbetrug, „gestohlene Wahlen“).
    • Diese Mentalität macht es leicht, unbequeme Wahrheiten zu ignorieren und stattdessen an Lügen zu glauben, die das eigene Weltbild bestätigen.

MAGA hat sich von klassischen konservativen Werten sehr weit entfernt - sie befindet sich imho auf einem anderen Planeten - und ist eher eine populistische Protestbewegung. Während traditionelle Konservative auf Prinzipien wie Ehrlichkeit, Anstand und wirtschaftliche Vernunft setzen, nutzt MAGA Desinformation, Verschwörungstheorien und Personenkult als zentrale Strategie. Die Bewegung lebt also nicht unbedingt die Werte, die sie vorgibt zu vertreten – sondern setzt eher auf Macht, Identitätspolitik und Konfrontation.

Ziele einer solchen Strategie

Was könnte das Ziel einer solchen Strategie sein?

// Achtung: Verschwörungstheorie

Die Strategie von MAGA – geprägt durch Populismus, Desinformation und den Kampf gegen „Eliten“ – verfolgt mehrere klare politische und gesellschaftliche Ziele. Sie lässt sich aus einer machtpolitischen Perspektive und einer ideologischen Sichtweise betrachten.

1. Machtkonsolidierung und Kontrolle

  • Manipulation der öffentlichen Meinung: Durch ständige Wiederholung von Lügen und Verschwörungstheorien wird das Vertrauen in etablierte Institutionen (Medien, Gerichte, Wahlsystem) untergraben. Das sorgt dafür, dass Anhänger nur noch den eigenen Führern glauben.
  • Verdrängung politischer Gegner: Indem Gegner als „Feinde Amerikas“ oder „Teil eines tiefen Staates“ dargestellt werden, wird politische Debatte durch Feindbilder ersetzt. Kritiker werden nicht nur als falsch, sondern als gefährlich dargestellt.
  • Abschaffung oder Schwächung demokratischer Prozesse: Durch die Verbreitung von Wahlbetrugsmythen können Wahlergebnisse angezweifelt und im Zweifel delegitimiert werden. So könnte die Bewegung langfristig eine autoritärere Regierungsform anstreben.

2. Mobilisierung durch Emotionen statt Fakten

  • Schaffung einer treuen Anhängerschaft: Indem MAGA eine permanente Krise konstruiert („Das Land ist in Gefahr!“), hält sie ihre Wählerschaft in einem Zustand der Angst und Wut. Dadurch bleiben die Leute politisch aktiv und treu zur Bewegung.
  • Ablenkung von realen Problemen: Wirtschaftliche Schwierigkeiten, soziale Ungleichheit oder Korruption innerhalb der eigenen Reihen treten in den Hintergrund, weil ständig Feindbilder (Migranten, „woke“ Politik, Mainstream-Medien) präsentiert werden.

3. Schwächung demokratischer Institutionen

  • Angriffe auf unabhängige Justiz und Medien: Indem Trump und MAGA die Glaubwürdigkeit von Gerichten, FBI oder Medien untergraben, wird das Fundament der Demokratie geschwächt. Wenn niemand mehr objektiven Fakten traut, kann die Wahrheit durch Propaganda ersetzt werden.
  • Unterwanderung von Institutionen: MAGA-Politiker besetzen systematisch wichtige Positionen (z. B. Gouverneure, Wahlleiter, Richter) mit Loyalisten, um langfristig die politische Kontrolle zu sichern.

4. Etablierung einer neuen politischen Ordnung

  • Von Demokratie zu Autoritarismus: In vielen Punkten ähnelt MAGA populistischen und autoritären Bewegungen in anderen Ländern (z. B. Putin in Russland, Erdogan in der Türkei, Orban in Ungarn). Langfristig könnte das Ziel sein, demokratische Prozesse so zu verändern, dass eine dauerhafte MAGA-Herrschaft möglich wird.
  • Nationalistische und isolationistische Politik: MAGA will die USA stärker abschotten, sei es durch harte Einwanderungspolitik, Handelskriege oder die Schwächung internationaler Bündnisse.

MAGA nutzt eine Strategie der Desinformation, Angst und Feindbilder, um Macht zu gewinnen und zu erhalten. Das Ziel scheint weniger eine Rückkehr zu klassischen konservativen Werten zu sein, sondern eine langfristige Transformation der amerikanischen Politik hin zu einer autoritäreren, nationalistischen und populistischen Bewegung. Der Kampf gegen demokratische Institutionen ist dabei kein Nebeneffekt, sondern ein bewusstes Mittel zum Zweck.

Es gibt starke Hinweise darauf, dass MAGA – insbesondere unter Donald Trump – eine Bewegung ist, die demokratische Strukturen schwächen und eine autokratischere Regierungsform etablieren will. Zwar würden viele MAGA-Anhänger das nicht offen zugeben, aber ihre Handlungen und Rhetorik deuten in diese Richtung.

Anzeichen für eine antidemokratische Strategie

1. Angriff auf Wahlsysteme und Wahllegitimität

  • Trumps „Big Lie“ über die gestohlene Wahl 2020 war ein direkter Versuch, das Vertrauen in demokratische Wahlen zu zerstören.
  • Versuche, Wahlergebnisse durch Druck auf Behörden (z. B. in Georgia) oder durch Fake-Wahlmänner zu manipulieren.
  • Einführung von Gesetzen in republikanisch geführten Bundesstaaten, die Wählen schwerer machen (z. B. Einschränkungen der Briefwahl).

2. Unterwanderung von Institutionen mit Loyalisten

  • Trump und seine Verbündeten setzen gezielt Richter, Staatsanwälte und Wahlleiter ein, die MAGA-treu sind.
  • Republikaner in einigen Bundesstaaten haben Gesetze geändert, um politische Kontrolle über Wahlkommissionen zu gewinnen.

3. Demonisierung politischer Gegner & Medien

  • Trump nennt die freie Presse regelmäßig „Feind des Volkes“ – eine typische Strategie von Autokraten.
  • Demokratische Politiker werden nicht nur als Gegner, sondern als Verräter oder Kriminelle dargestellt.
  • Das Justizsystem wird als „Waffen der Linken“ delegitimiert, wenn es gegen Trump ermittelt.

4. Akzeptanz oder Förderung politischer Gewalt

  • Der Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 war der sichtbarste Versuch, die Demokratie gewaltsam zu stürzen.
  • MAGA-Politiker verteidigen oder verharmlosen diesen Putschversuch weiterhin.
  • Trump selbst hat angedeutet, dass er politische Gegner bei einer Wiederwahl strafrechtlich verfolgen lassen will.

5. Autokratische Vorbilder & Isolationismus

  • Trump bewundert offen autoritäre Führer wie Putin, Orban oder Xi Jinping.
  • Er hat mehrfach angedeutet, dass er sich eine unbegrenzte Amtszeit oder „Präsident auf Lebenszeit“ vorstellen könnte.
  • Die „America First“-Politik soll die USA aus internationalen Bündnissen lösen, um weniger externe Kontrolle zu haben.

Was wäre das Endziel?

  • Eine „illiberale Demokratie“ oder De-facto-Autokratie, ähnlich wie in Ungarn oder der Türkei, in der Wahlen zwar existieren, aber manipuliert sind.
  • Ein System, in dem politische Gegner durch Justiz und Medienkontrolle ausgeschaltet werden.
  • Eine langfristige MAGA-Herrschaft, in der Trump oder seine Familie (z. B. Ivanka oder Don Jr.) an der Macht bleiben.

Auch wenn Trump und seine Truppe offiziell von „Demokratie“ sprechen, zeigen ihre Taten, dass sie die Demokratie schwächen und eine autoritärere Ordnung aufbauen wollen. Es wäre keine klassische Diktatur, sondern ein System, in dem die Fassade der Demokratie bleibt, aber in Wahrheit eine Ein-Parteien-Herrschaft etabliert wird.

Chancen das ab zu wenden?

Es gibt derzeit noch Chancen, den autoritären Drift von MAGA aufzuhalten, aber es erfordert entschlossenes Handeln auf mehreren Ebenen. Die USA haben immer noch starke demokratische Institutionen, eine engagierte Zivilgesellschaft und Millionen von Wählern, die sich gegen Autokratie stellen. Dennoch ist die Bedrohung real, und wenn MAGA weiterhin ungehindert Macht gewinnt, könnte der Schaden langfristig sein.

1. Wahlen und politische Mobilisierung

  • Wähler müssen mobilisiert werden – Demokraten, gemäßigte Republikaner und unabhängige Wähler müssen erkennen, dass die Bedrohung real ist, und bei Wahlen aktiv dagegenstimmen.
  • Wahlrechtsreformen schützen – Der Zugang zu fairen Wahlen muss verteidigt werden, insbesondere in Bundesstaaten mit restriktiven Wahlgesetzen.
  • MAGA-Kandidaten in Vorwahlen besiegen – Falls gemäßigte Republikaner sich durchsetzen, könnte der Einfluss von MAGA innerhalb der Partei gebremst werden.

2. Stärkung demokratischer Institutionen

  • Gerichte und Justiz müssen unabhängig bleiben – Ermittlungen gegen Trump & Co. sind entscheidend, um Rechtsstaatlichkeit zu wahren.
  • Wahlkommissionen und Wahlsysteme absichern – Manipulationsversuche durch MAGA-treue Wahlleiter müssen verhindert werden.
  • Checks & Balances bewahren – Der Kongress und andere Institutionen müssen ihre Kontrollfunktionen gegenüber einer MAGA-Regierung behalten.

3. Aufklärung und Medienarbeit

  • Desinformation entlarven – Alternative Fakten und Verschwörungstheorien müssen konsequent widerlegt werden.
  • Unabhängigen Journalismus stärken – Medienhäuser müssen der Angriffe durch MAGA standhalten und investigative Berichterstattung betreiben.
  • Soziale Medien regulieren – Plattformen sollten stärker gegen Fake News und gezielte Manipulationen vorgehen.

4. Widerstand aus der Gesellschaft

  • Zivilgesellschaftliche Bewegungen mobilisieren – Proteste, Demonstrationen und Graswurzelbewegungen können Druck auf Politiker und Institutionen ausüben.
  • Wirtschaftliche Hebel nutzen – Unternehmen können sich gegen extremistische Politik positionieren, indem sie z. B. keine Spenden an MAGA-Politiker leisten.
  • Internationale Aufmerksamkeit schaffen – Die Weltgemeinschaft kann Druck ausüben, wenn die USA sich weiter in eine autokratische Richtung bewegen.

Wie wahrscheinlich ist es, dass das klappt?

  • Kurzfristig: 2024 wird entscheidend – falls Trump oder ein anderer MAGA-Kandidat gewinnt, wird es schwerer, die Demokratie zu schützen. Mittlereweile hat er gewonnen und wir werden sehen was passiert.
  • Langfristig: MAGA ist nicht unbesiegbar. In den Midterms 2022 konnten viele extreme MAGA-Kandidaten nicht gewinnen, was zeigt, dass ein Teil der Bevölkerung genug hat. Wenn demokratische Kräfte weiter aktiv bleiben, gibt es eine Chance, den Trend umzukehren.

Es ist noch nicht zu spät, aber es braucht massiven Widerstand, politische Mobilisierung und die Verteidigung demokratischer Institutionen. Die USA stehen an einem Scheideweg – ob sie die Demokratie bewahren können, hängt von der Entschlossenheit der Gesellschaft ab, sich gegen den autoritären Drift zu wehren.

Wenn MAGA genug Macht erlangt, könnten sie demokratische Prozesse so manipulieren, dass Wahlen zwar noch stattfinden, aber nicht mehr wirklich frei oder fair sind – ähnlich wie in Ländern mit „illiberalen Demokratien“ wie Ungarn oder Russland.

Wie könnte die Wahlmanipulation aussehen?

1. Kontrolle über Wahlprozesse

  • Republikanische Bundesstaaten haben bereits Gesetze erlassen, die es MAGA-treuen Beamten ermöglichen, Wahlergebnisse für ungültig zu erklären.
  • Trump-nahe Wahlleiter könnten in Schlüsselstaaten Wahlergebnisse einfach nicht anerkennen, wenn sie ihnen nicht passen.

2. Wählerunterdrückung („Voter Suppression“)

  • Strengere Wahlgesetze (z. B. Einschränkung der Briefwahl, weniger Wahllokale in demokratischen Bezirken).
  • Einschränkungen für Minderheiten und junge Wähler, die eher demokratisch wählen.

3. Legalisierte Wahlfälschung durch „Fake Electors“

  • 2020 gab es bereits den Versuch, gefälschte Wahlmänner-Zertifikate an den Kongress zu schicken.
  • Falls MAGA die Kontrolle über mehr Swing States bekommt, könnten sie das 2024 erfolgreicher tun.

4. Einschüchterung & Gewalt

  • Trump hat bereits angedeutet, dass er „harte“ Maßnahmen ergreifen würde, wenn er wieder an die Macht kommt.
  • Extremistische Gruppen wie die Proud Boys oder Oath Keepers könnten versuchen, Wähler oder Wahlhelfer einzuschüchtern.

5. Manipulation der Justiz & des Kongresses

  • Falls MAGA den Kongress oder den Supreme Court dominiert, könnten sie Wahlanfechtungen zu ihren Gunsten entscheiden.
  • Trump hat bereits angedeutet, dass er politisch „loyale“ Richter und Beamte einsetzen würde.

Gibts noch Hoffnung auf echte Wahlen?

Vermutlich wird es wird schwer.

  • Gerichte & Institutionen haben sich 2020 gegen Trumps Putschversuch gewehrt – aber es ist unklar, ob das nochmal funktioniert.
  • Die Mehrheit der Amerikaner will keine Diktatur, aber sie müssen auch bereit sein, aktiv zu wählen und Widerstand zu leisten.
  • Internationale Beobachtung könnte Druck machen, aber wenn die USA erst einmal eine Autokratie sind, wird das wenig helfen.

Falls MAGA ungehindert weiter macht, könnten die folgenden Wahlen nicht mehr fair sein. Es gibt noch Chancen, das zu verhindern – aber die Zeit wird langsam knapp. Wenn bei den nächsten Wahlen ein anderer MAGA-Kandidat gewinnt und seine Macht weiter ausbaut, könnte das der letzte Schritt in Richtung eines autoritären Systems sein. Am deutlichen werden wir das erkennen wenn Trump ein weiteres - drittes - mal gewählt wird.

Es bleibt spannend.


  1. Laut der Washington Post hatte Trump in seinen vier Amtsjahren über rekordverdächtige 30.000 falsche oder irreführende Behauptungen aufgestellt - 51% seiner Aussagen waren gelogen. Das entspricht durchschnittlich etwa 21 Lügen pro Tag. Donald Trump lügt auf einem ganz anderen Level als der Rest der Welt. Im Vergleich mit anderen Politikern: Die Fact-Checking-Website PolitiFact stuft etwa 22% der üperprüften 315 Aussagen von Joe Biden als “falsch” oder “größtenteils falsch” ein. Barack Obama hatte laut PolitiFact einen deutlich besseren Wahrheitsgehalt als Trump. Nur ca. 26% seiner überprüften Aussagen wurden als “halb wahr” oder schlechter eingestuft. Andere Politiker verbreiten auch falsche Aussagen, aber Trumps Häufigkeit und Direktheit sind schon herausragend - im negativen Sinne. Der Durchschnittstyp auf der Straße lügt 1 bis 2 mal pro Tag, wobei die meisten Menschen selten lügen, aber eine kleine Gruppe (ca. 5%) für den Großteil der Lügen verantwortlich ist. Viele Lügen sind harmlose Notlügen (“Dein Essen schmeckt gut”, obwohl es nicht so ist). Natürlich gibt es große individuelle Unterschiede – manche Menschen lügen kaum, andere deutlich häufiger. Das Thema Lüge und Wahrheit ist aber ein andere Baustelle… ↩︎