Wetter und Klima
Auf dieser Seite
- Vorbemerkung
- Wetter und Klima
- Klimawandel
- Aktueller Forschungsstand
- Diskussion zum Klimawandel
- Verschwörungstheorien zum Klimawandel
- Seit wann wird daran geforscht?
- Relevanz von Klimamodellen
- Die Klimamodelle sind ungenau
- Gibt es Erfolge?
- Was ist mit dem Ozonloch
- Da kann man nix machen
- Fazit
- Weiterführende Links
Vorbemerkung
Der Klimawandel ist auch immer so ein Reizthema. Das geht von “gibts nicht”, bis “war schon immer so”. Ich diskutiere mir da nicht selten den Mund fusselig. Deshalb gibts dazu jetzt mal diesen Aufschrieb.
Die Angst vor dem Klimawandel scheint allgegenwärtig: Die Panik, die Schuldgefühle, das Gefühl, dass nichts, was wir tun, ausreicht. Jedem der das Thema ernst nimmt, wird eine gewisse Hysterie vorgeworfen - oder das er irgend einer Kabale auf den Leim geht. Wetter hat es doch schon immer gegeben, und Klimawandel auch. Was soll das also?
Guck mal, der Pegel vom Rhein. Von Dürre keine Spur, ihr Klimavollidioten! Mannheim 16% über normal, Worms 19% über normal, und ja ihr Klimadeppen, der Rhein führt ZU VIEL Wasser… Es IST nicht zu trocken.
So in der Art schaut das aus. Das Pegel und Bodenfeuchte, nicht ganz genau das Selbe sind - egal. Das der Boden bei Trockenheit hydrophob wird, und das Wasser deswegen in den Rhein abfließt statt ins Erdreich - egal. Alles doofe Klugscheißerei.
Wenn der Deppen-TV den Schafen monatelang, das Märchen von der Dürre erzählt hatte, nur um von den Fakten überrollt zu werden!
Tja. Hochwasser passt leider zu den Auswirkungen des Klimawandels wie die Faust aufs Auge: Wärmere Luft hält mehr Feuchtigkeit, und extreme werden Regenfälle häufiger. Studien zeigen auch, dass der Rhein durch den Klimawandel anfälliger für Überschwemmungen ist, besonders nach Trockenperioden wie im Juni 2025.
Ja, es gibt Leute die sind der Meinung , die Sache mit dem Hochwasser ist rein natürlich, aber die Wissenschaft deutet doch sehr stark auf eine Zunahme, hin zu Extremen durch den Klimawandel.
“Trotz der Niederschläge ist die Bodenfeuchte in weiten Teilen Deutschlands weiterhin deutlich unterdurchschnittlich”…
Wetter und Klima
- Wetter bezieht sich auf kurzfristige, tägliche oder wöchentliche Zustände der Atmosphäre an einem bestimmten Ort, wie Temperatur, Niederschlag, Wind und Luftfeuchtigkeit. Es kann sich schnell ändern, z.B. von sonnig zu regnerisch innerhalb weniger Stunden.
- Klima beschreibt das langfristige Durchschnittsmuster des Wetters in einer Region über Jahrzehnte oder länger (oft 30 Jahre oder mehr). Es umfasst Trends wie durchschnittliche Temperaturen, Niederschlagsmengen und jahreszeitliche Schwankungen.
Was es ist
Wetter ist, was du heute erlebst; Klima ist, was du über Jahre hinweg erwarten kannst.
Klimawandel
Mann muss Zeitskala und Muster klar voneinander trennen wollen - oder können:
Das Wetter-Missverständnis - Ein kalter Tag oder eine kühle Woche widerlegen den Klimawandel. Wetter ist aber kurzfristig und variabel – ein einzelner Sturm, Hitzewelle oder Kälteeinbruch sagt wenig über langfristige Trends aus.
Die Klimawandel-Perspektive - Klimawandel bezieht sich auf Veränderungen im langfristigen Durchschnitt, zB. eine globale Erwärmung der Durchschnittstemperaturen um 1,1 °C seit vorindustriellen Zeiten (laut IPCC-Berichten). Er zeigt sich in Trends wie häufigeren Extremwetterereignissen (Hitzewellen, Dürren, Starkregen), die durch menschliche Aktivitäten wie CO₂-Emissionen verstärkt werden.
Wetter
Das unmittelbar spürbare Wetter sollte man nicht mit dem abstrakteren, statistischen Konzept des Klimas gleichsetzen.
Klimawandel
Klimawandel bedeutet nicht, dass es nie mehr kalt wird, sondern dass sich die langfristigen Muster und die Häufigkeit extremer Ereignisse verändern.
Ich weiss, alles Blödsinn. Ich wollte es nur mal gesagt haben.
Aktueller Forschungsstand
Der aktuelle Forschungsstand zum Klimawandel ist durch umfassende wissenschaftliche Studien, insbesondere die Berichte des Weltklimarats (IPCC), gut dokumentiert. Zentrale Punkte, Stand 2025:
Globale Erwärmung - Die globale Durchschnittstemperatur ist seit vorindustriellen Zeiten (ca. 1850–1900) um etwa 1,1 °C gestiegen (IPCC, 2021). Prognosen deuten darauf hin, dass bei anhaltend hohen Emissionen die Erwärmung bis 2030 1,5 °C oder bis Mitte des Jahrhunderts 2 °C überschreiten könnte. 2024 war laut der Weltmeteorologieorganisation (WMO) das bisher wärmste Jahr, mit Temperaturen 1,55 °C über dem vorindustriellen Niveau.
Ursachen - Der menschengemachte Klimawandel wird überwiegend durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas) verursacht, die Treibhausgase wie CO₂ und Methan freisetzen. Weitere Faktoren sind Entwaldung, Landwirtschaft und Industrieprozesse. Der wissenschaftliche Konsens ist klar: Über 99 % der Klimaforscher stimmen zu, dass der Mensch die Hauptursache ist (IPCC, 2021; Studien wie Cook et al., 2016).
Auswirkungen - Zu den Folgen zählen häufigere und intensivere Extremwetterereignisse (Hitzewellen, Dürren, Starkregen, Stürme), steigende Meeresspiegel (ca. 3,7 mm/Jahr, laut NOAA), schmelzende Gletscher und Polkappen sowie Verschiebungen in Ökosystemen und Artenvielfalt. Diese bedrohen menschliche Gesundheit, Ernährungssicherheit und Infrastruktur.
Lösungen - Dringende Emissionssenkungen sind notwendig, um die Erwärmung zu begrenzen. Maßnahmen umfassen den Ausbau erneuerbarer Energien, Energieeffizienz, Aufforstung und Technologien wie CO₂-Abscheidung. Das Pariser Abkommen (2015) zielt darauf ab, die Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, doch viele Länder liegen bei der Umsetzung zurück.
Die Klimaforschung stützt sich auf Messdaten (Temperatur, CO₂-Konzentrationen), Klimamodelle und Peer-Review-Studien, die kontinuierlich verfeinert werden. Kritische Debatten unter Forschern gibt es, zB. zur Genauigkeit von Modellen oder regionalen Auswirkungen, doch der Grundkonsens bleibt unbestritten.
Diskussion zum Klimawandel
Die öffentliche und politische Diskussion ist komplex und oft polarisiert:
Wissenschaftliche Debatte - Forscher diskutieren legitime Unsicherheiten, zB. die Rolle von Wolkenbildung oder die Geschwindigkeit des Meeresspiegelanstiegs. Ein Bericht von 2025 hebt hervor, dass einige Klimamodelle möglicherweise unzureichend sind, um gesellschaftliche Bedürfnisse präzise zu adressieren, und fordert eine kritische Überprüfung.
Politische und gesellschaftliche Ebene - 91 % der Deutschen befürworten laut Umweltbundesamt (2023) mehr Klimaschutzmaßnahmen, 85 % nehmen Dürren und 83 % Starkregen als Folgen wahr. Dennoch verzögern wirtschaftliche Interessen, politische Differenzen und Desinformation die Umsetzung. Argumente wie hohe Kosten oder Nachteile für ärmere Bevölkerungen werden oft genutzt, um Maßnahmen aufzuschieben, obwohl ungebremster Klimawandel gerade Arme stärker trifft.
Neue Narrative - Während direkte Leugnung des Klimawandels in Deutschland selten ist, gewinnen subtilere Formen an Boden, zB. die Behauptung, Klimaschutz sei ineffizient oder zu teuer. Das Center for Countering Digital Hate (2023) zeigt, dass solche „neuen“ Narrative auf YouTube von 35 % (2018) auf 70 % (2023) gestiegen sind, während klassische Leugnung („es gibt keinen Klimawandel“) auf 30 % sank.
Verschwörungstheorien zum Klimawandel
Verschwörungstheorien zum Klimawandel sind ein Randphänomen, beeinflussen aber die Debatte durch Desinformation:
- Häufige Behauptungen
- Der Klimawandel als Fiktion - Forscher erfinden die Krise, um Fördergelder zu sichern, oder „linke Eliten“ nutzten sie, um Freiheiten einzuschränken. Schlagworte: Klimaschwindel, ClimateScam.
- Die Manipulation durch Technologie - HAARP (eine US-Forschungsanlage) soll angeblich das Wetter kontrollieren, was aber längst widerlegt ist.
- Politische Agenda - Der Klimawandel ist eine „linke Verschwörung“, oder von Ländern wie China erfunden, um wirtschaftliche Vorteile zu erzielen.
- Ursprünge und Verbreitung - Solche Theorien wurden teils von fossilen Brennstoff-Industrien gefördert (zB. ExxonMobil, seit den 1970er Jahren informiert, aber Desinformation finanziert). Das Internet und soziale Medien verstärken die Reichweite, da Algorithmen polarisierende Inhalte begünstigen.
- Psychologische Gründe - Studien (zB. Lewandowsky, 2013) zeigen, dass Glaube an Verschwörungstheorien oft mit Misstrauen gegenüber Wissenschaft, einer „Laissez-Faire“-Ideologie und der Neigung korreliert, komplexe Ereignisse mächtigen Akteuren zuzuschreiben. Wer an eine Theorie glaubt, neigt dazu, auch andere zu akzeptieren (zB. Mondlandung, 9/11).
- Gefahren - Diese Verschwörungstheorien verzögern den Klimaschutz, da sie Zweifel säen und Vertrauen in Wissenschaft und Politik untergraben. Sie können auch politische Apathie oder extreme Reaktionen fördern.
Seit wann wird daran geforscht?
Die Erforschung des Klimawandels hat tiefe historische Wurzeln, die sich über zwei Jahrhunderte erstrecken. Sie begann im frühen 19. Jahrhundert mit Fourier (1824), wurde durch Arrhenius (1896) konkret auf menschengemachten Klimawandel ausgerichtet und intensivierte sich seit den 1950er Jahren mit systematischen Messungen. Heute ist die Klimaforschung ein globales, interdisziplinäres Feld mit unbestrittenem Beweis für den anthropogenen Einfluss . Im Einzelnen:
- 1824 - Grundlagen des Treibhauseffekts - Der französische Physiker Joseph Fourier erkannte, dass die Erdatmosphäre Wärme zurückhält, ähnlich wie ein Gewächshaus. Er beschrieb 1824 erstmals den Treibhauseffekt, ohne jedoch die Rolle spezifischer Gase zu identifizieren.
- 1859 - Rolle von Treibhausgasen - Der irische Wissenschaftler John Tyndall führte Experimente durch und zeigte, dass Gase wie Wasserdampf und Kohlendioxid (CO₂) Infrarotstrahlung absorbieren und somit die Erwärmung der Erde beeinflussen. Dies war ein entscheidender Schritt, um die Mechanismen des Klimas zu verstehen.
- 1896 - Erste Klimawandel-Hypothese - Der schwedische Chemiker Svante Arrhenius veröffentlichte 1896 eine bahnbrechende Arbeit, in der er berechnete, wie Veränderungen der CO₂-Konzentration in der Atmosphäre die globale Temperatur beeinflussen könnten. Er sagte voraus, dass eine Verdopplung des CO₂-Gehalts die Temperatur um 5–6 °C erhöhen könnte – eine frühe Warnung vor menschengemachtem Klimawandel durch industrielle Emissionen.
- 1930er–1950er - Erste Messungen und Theorien
- In den 1930er Jahren begann der britische Ingenieur Guy Stewart Callendar, Temperatur- und CO₂-Daten zu sammeln. Er dokumentierte 1938 einen Zusammenhang zwischen steigenden CO₂-Werten durch fossile Brennstoffe und einer globalen Erwärmung („Callendar-Effekt“).
- In den 1950er Jahren startete Charles David Keeling präzise Messungen der atmosphärischen CO₂-Konzentration auf Mauna Loa (Hawaii). Die „Keeling-Kurve“ (seit 1958) zeigt einen stetigen Anstieg von CO₂ und ist bis heute eine zentrale Datenquelle.
- 1970er–1980er - Klimawandel wird globaler Fokus
- In den 1970er Jahren wuchs das Bewusstsein, dass menschliche Aktivitäten das Klima verändern. Studien, z.B. von der National Academy of Sciences (1979), warnten vor den Folgen der Verbrennung fossiler Brennstoffe.
- 1988 wurde das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) von der UN und der WMO gegründet. Der erste IPCC-Bericht (1990) bestätigte, dass der menschliche Einfluss das Klima wahrscheinlich erwärmt.
- 1990er–2000er - Verfeinerung der Modelle und Beweise
- Klimamodelle wurden dank besserer Computertechnologie präziser. Satellitendaten, Eiskernanalysen (z.B. aus Grönland und der Antarktis) und Temperaturaufzeichnungen zeigten historische Klimaschwankungen und den aktuellen, ungewöhnlich schnellen Wandel.
- Der IPCC-Bericht von 2001 stellte klar, dass der Mensch mit hoher Wahrscheinlichkeit die Hauptursache der Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist.
- Aktueller Stand (2025)
- Der IPCC-Bericht von 2021 (AR6) und Folgestudien belegen: Die globale Temperatur ist um ca. 1,1 °C seit vorindustriellen Zeiten gestiegen. Der Mensch ist die Hauptursache durch CO₂- und Methanemissionen.
- Forschung fokussiert auf Extremwetter, Meeresspiegelanstieg (ca. 3,7 mm/Jahr), Kipppunkte (z.B. Schmelzen des Permafrosts, Amazonas-Sterben) und Anpassungsstrategien.
- Tausende Studien jährlich, unterstützt von Satelliten, Ozeanbojen und Klimamodellen, verfeinern Prognosen. Der Konsens: Ohne drastische Emissionssenkungen droht eine Erwärmung von über 2 °C bis 2100.
Relevanz von Klimamodellen
Klimamodelle sind essenziell, um den Klimawandel zu verstehen und zukünftige Entwicklungen vorherzusagen. Ihre Bedeutung liegt in folgenden Punkten:
- Prognosen - Sie simulieren, wie Treibhausgase (CO₂, Methan etc.), Sonneneinstrahlung, Vulkanausbrüche und andere Faktoren das Klima beeinflussen, z.B. Temperaturanstieg, Niederschlagsmuster oder Meeresspiegelanstieg.
- Szenarien - Modelle testen verschiedene Emissionsszenarien (z.B. IPCC-Szenarien wie RCP2.6 für starke Reduktion oder RCP8.5 für hohe Emissionen), um politische und wirtschaftliche Maßnahmen zu planen.
- Anpassung und Mitigation - Sie helfen, Risiken wie Extremwetter zu bewerten und Strategien für Anpassung (z.B. Deichbau) oder Emissionssenkung zu entwickeln.
- Globale und regionale Einsichten - Modelle liefern Daten für weltweite Trends und regionale Auswirkungen, was für Landwirtschaft, Wasserressourcen und Katastrophenschutz entscheidend ist.
Ohne Klimamodelle wären langfristige Vorhersagen und fundierte Entscheidungen kaum möglich, da direkte Messungen nur die Vergangenheit und Gegenwart abbilden.
Die Klimamodelle sind ungenau
Die Genauigkeit von Klimamodellen wird anhand ihrer Fähigkeit beurteilt, vergangene und aktuelle Klimadaten zu reproduzieren und plausible Zukunftsprognosen zu liefern.
- Stärken
- Vergangenheitsdaten - Modelle können historische Klimaveränderungen (z.B. Temperaturanstieg seit dem 19. Jahrhundert) gut nachbilden. Vergleiche mit Eiskern-, Baumring- und Temperaturdaten zeigen hohe Übereinstimmung.
- Grundprinzipien - Sie basieren auf physikalischen Gesetzen (z.B. Strahlung, Wärmeübertragung, Atmosphärenchemie), die gut verstanden sind.
- Langfristige Trends - Der globale Temperaturanstieg (ca. 1,1 °C seit vorindustriellen Zeiten) und Trends wie schmelzende Gletscher oder steigende Meeresspiegel (ca. 3,7 mm/Jahr) wurden korrekt vorhergesagt. Der IPCC-Bericht von 1990 prognostizierte z.B. eine Erwärmung von 0,15–0,3 °C pro Jahrzehnt, was mit den beobachteten 0,2 °C weitgehend übereinstimmt.
- Kontinuierliche Verbesserung - Dank besserer Daten (Satelliten, Ozeanbojen) und leistungsstärkerer Computer sind Modelle heute detaillierter, z.B. in der Auflösung regionaler Effekte.
- Unsicherheiten und Grenzen
- Komplexität - Das Klimasystem ist chaotisch und komplex. Faktoren wie Wolkenbildung, Ozeanzirkulation oder Rückkopplungen (z.B. schmelzender Permafrost, der Methan freisetzt) sind schwer exakt zu modellieren.
- Regionale Vorhersagen - Während globale Trends zuverlässig sind, sind regionale Prognosen (z.B. Niederschlag in einer bestimmten Region) unsicherer, da lokale Effekte variieren.
- Kipppunkte - Ereignisse wie das plötzliche Abschmelzen der Eiskappen oder das Absterben des Amazonas-Regenwaldes sind schwer vorherzusagen, da Timing und Ausmaß unklar sind.
- Szenarienabhängigkeit - Die Richtigkeit hängt von Annahmen über künftige Emissionen, Politik und Technologie ab, die nicht exakt vorhersehbar sind.
- Validierung
- Modelle werden durch Hindcasting getestet.Sie simulieren vergangene Klimaverhältnisse und werden mit realen Daten verglichen. Die Übereinstimmung ist oft hoch, z.B. bei der Rekonstruktion der Erwärmung seit 1900.
- Der IPCC-Bericht (AR6, 2021) stuft die Zuverlässigkeit globaler Modelle als hoch ein, mit Vertrauen in die Erwärmung von 1,5–4,5 °C bis 2100, je nach Emissionspfad.
- Studien (zB. Hausfather et al., 2020, in Nature) zeigen, dass viele Modelle der 1970er und 1980er Jahre die Erwärmung bis heute erstaunlich genau vorhergesagt haben.
Klimamodelle bieten die beste Methode, den Klimawandel zu verstehen, und daraus Pläne ab zu leiten. Ja klar, sie sind nicht perfekt, aber für langfristige, globale Trends zuverlässig und wissenschaftlich fundiert. Unsicherheiten bestehen bei regionalen Details und abrupten Kipppunkten, doch stetige Verbesserungen durch Daten, Technologie und Forschung machen sie immer präziser.
Gibt es Erfolge?
- Reduktion von Treibhausgasen in einigen Regionen - In der EU sind die Treibhausgasemissionen seit 1990 um etwa 34 % gesunken (Stand 2023, laut Europäischer Umweltagentur). Dies resultiert aus dem Ausbau erneuerbarer Energien (zB. Wind, Solar), Energieeffizienz und strengeren Emissionsvorschriften.
- Länder wie Norwegen und Schweden haben durch Elektromobilität, erneuerbare Energien und CO₂-Steuern Fortschritte gemacht.
- Erneuerbare Energien - Der Anteil erneuerbarer Energien wächst rasant. 2024 deckten erneuerbare Quellen weltweit etwa 30 % des Strombedarfs (laut IEA), mit Solar- und Windkraft als Treiber. Kosten für Solarzellen sind seit 2010 um über 80 % gesunken, was den Übergang von fossilen Brennstoffen beschleunigt.
- Internationale Abkommen
- Das Pariser Abkommen (2015) vereint fast 200 Länder im Ziel, die Erwärmung auf 1,5–2 °C zu begrenzen. Zwar hinken viele Staaten bei der Umsetzung, doch es schafft einen globalen Rahmen für Klimaschutz.
- Das Kigali-Amendment (2016) zum Montreal-Protokoll zielt auf die Reduktion von FCKW-ähnlichen Klimagasen (HFKW) ab, die bis zu 0,5 °C Erwärmung bis 2100 verhindern könnten.
- Aufforstung und Naturschutz
- Projekte wie die „Great Green Wall“ in Afrika oder Aufforstungsinitiativen in China haben Millionen Hektar Land wiederbegrünt, um CO₂ zu binden und Wüstenbildung zu stoppen.
- Schutz von Mooren und Wäldern (zB. Amazonas-Fonds) hilft, natürliche Kohlenstoffsenken zu erhalten.
- …
Was ist mit dem Ozonloch
- Das Ozonloch, entdeckt in den 1980er Jahren über der Antarktis, entstand durch den Einsatz von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) in Kühlschränken, Spraydosen etc., die die schützende Ozonschicht in der Stratosphäre abbauten. Das erhöhte das Risiko für UV-Strahlung, Hautkrebs und Ökosystemschäden.
- Das 1987 unterzeichnete Montreal-Protokoll verbot schrittweise FCKW und andere ozonabbauende Stoffe. Es gilt als eines der erfolgreichsten Umweltabkommen.
- Die Ozonkonzentration erholt sich. Laut der WMO und UNEP (2022) schrumpft das Ozonloch, und die Ozonschicht könnte sich über der Antarktis bis ca. 2060–2070 vollständig regenerieren, wenn die Maßnahmen beibehalten werden.
- Seit 2000 ist die Größe des Ozonlochs im Jahresdurchschnitt kleiner und weniger persistent.
- Das Verbot von FCKW reduzierte auch Treibhausgase, da viele dieser Stoffe starkes Erwärmungspotenzial haben. Das Montreal-Protokoll hat nach Schätzungen Emissionen verhindert, die 0,5–1 °C zusätzliche Erwärmung bis 2100 verursacht hätten.
- Der Klimawandel beeinflusst die Erholung der Ozonschicht. Höhere Treibhausgaskonzentrationen kühlen die Stratosphäre, was die Ozonchemie verändert. Zudem sind Ersatzstoffe wie HFKW (Hydrofluorkohlenwasserstoffe) klimaschädlich, was das Kigali-Amendment adressiert.
Das mit dem Ozonloch haben wir also ganz gut hinbekommen. Es ist ein klasse Beispiel dafür, das gezielte Politik Wirkung entfalten kann und das globale Zusammenarbeit funktioniert. Der Fortschritt beim Ozonloch ist ein Vorbild für den Klimaschutz. Er beweist, dass schnelles, koordiniertes Handeln wirkt. Es zeigt zeigt aber auch, dass Umweltprobleme miteinander verknüpft sind. Der Klimawandel ist komplexer, da er breitere wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen erfordert.
Da kann man nix machen
Da ist es, das Gefühl der Ohnmacht, besonders in kleineren Ländern wie Deutschland, angesichts globaler Emissionen: Vielleicht gibt es den Klimawandel, aber man kann eh nix dagegen tun. Das kleine Deutschland schon gar nicht. China bläst in einem Jahr mehr Schadstoffe in die Luft als wir in Deutschland je einsparen könnten. Also können wir das auch gleich ganz lassen.
Der Klimawandel ist real und wissenschaftlich belegt. Die globale Durchschnittstemperatur ist seit vorindustriellen Zeiten um etwa 1,1 bis 1,5 °C gestiegen (IPCC 2021, WMO 2024). Treibhausgase wie CO₂, hauptsächlich aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, sind die Hauptursache. Die Folgen – Hitzewellen, Dürren, Starkregen, Meeresspiegelanstieg – sind messbar und betreffen auch Deutschland.
Kann man nichts dagegen tun? - Es gibt wirksame Maßnahmen, um den Klimawandel zu bremsen und seine Folgen abzumildern:
- Emissionssenkung - Der Ausbau erneuerbarer Energien (Wind, Solar), Energieeffizienz, Elektromobilität und CO₂-Preise reduzieren Treibhausgase. Die EU hat seit 1990 ihre Emissionen um 34 % gesenkt (Europäische Umweltagentur, 2023).
- Anpassung - Deiche, bessere Wasserwirtschaft und hitzeresistente Städte schützen vor Folgen.
- Technologie - CO₂-Abscheidung, grüner Wasserstoff und Aufforstung sind vielversprechend. Der Erfolg beim Ozonloch (Montreal-Protokoll, 1987) zeigt, dass globales Handeln funktioniert. Allerdings: Je länger wir warten, desto schwieriger und teurer wird es.
Kann das kleine Deutschland etwas bewirken? Deutschland ist kein kleiner Akteur, wenn man die Wirkungskette betrachtet:
- Emissionen - Deutschland ist der sechstgrößte Emittent von CO₂ in der EU und verantwortlich für etwa 2 % der globalen Emissionen (ca. 700 Mio. Tonnen CO₂ im Jahr 2022, laut Umweltbundesamt). Das ist nicht riesig, aber relevant.
- Vorbildrolle - Deutschland treibt als wirtschaftsstarke Nation Innovationen (zB. erneuerbare Energien, Energiewende) und beeinflusst andere. Die EU als Ganzes (ca. 8 % der globalen Emissionen) hat Gewicht, und Deutschland ist hier ein Motor.
- Wirtschaftlicher Einfluss - Deutsche Technologien und Standards (zB. in der Autoindustrie) werden weltweit übernommen. Wenn Deutschland auf grüne Lösungen setzt, folgen andere Märkte.
- Per-Kopf-Emissionen - Deutsche verursachen ca. 8,5 Tonnen CO₂ pro Person und Jahr – weit über dem globalen Durchschnitt (ca. 4,7 Tonnen). Hier gibt es großes Einsparpotenzial.
Klar, alleine kann und wird Deutschland den Klimawandel nicht stoppen, aber es kann einen wichtigen Beitrag leisten und andere motivieren. Wir können mit gutem Beispiel voran gehen, und mal wieder zeigen das wir Innovationen können.
China und die globalen Emissionen
- China ist der größte Emittent weltweit, mit etwa 10,2 Milliarden Tonnen CO₂ im Jahr 2022 (ca. 27 % der globalen Emissionen), doppelt so viel wie die USA (13 %) und weit mehr als Deutschland (2 %). Das liegt an Chinas Größe, Bevölkerung (1,4 Mrd.) und seiner Rolle als „Werkbank der Welt“.
- Pro Kopf liegen Chinas Emissionen bei ca. 7,3 Tonnen – weniger als in Deutschland oder den USA (13–15 Tonnen). Zudem stammen viele Emissionen aus der Produktion von Gütern, die wir in Deutschland oder Europa konsumieren.
- China investiert massiv in erneuerbare Energien. 2024 führend bei Solar- und Windkraftinstallationen - und hat Ziele, bis 2060 klimaneutral zu sein. Trotzdem bleibt Kohle ein Problem.
- Die Aussage, China „bläst mehr Schadstoffe in die Luft, als wir je einsparen können“, ist mathematisch korrekt, aber trotzdem irreführend. Klimaschutz ist kein Nullsummenspiel: Jede Tonne CO₂, die Deutschland einspart, zählt global. Wenn alle Länder so denken wie „es lohnt sich nicht“, passiert nichts.
Können wir das also ganz lassen?
- Wenn Deutschland aufgibt, verschärft das die Krise. Hitzewellen, Überschwemmungen (zB. Ahrtal 2021) und Ernteausfälle treffen uns direkt. Die Kosten des Nicht Handelns (Schäden, Anpassung) sind laut Studien (z B. National Bureau of Economic Research) langfristig höher als Klimaschutzmaßnahmen.
- Der Klimawandel ist ein kollektives Problem. Wenn reiche Länder wie Deutschland, die seit der Industrialisierung - also historisch - viel CO₂ verursacht haben, nicht handeln, warum sollten ärmere oder Schwellenländer wie China folgen?
- Deutschland profitiert von Klimaschutz – neue Jobs in grünen Branchen, weniger Abhängigkeit von fossilen Importen (zB. russisches Gas) und ein besseres Image.
Fazit
- Richtig - China emittiert absolut gesehen weit mehr CO₂ als Deutschland, und allein kann Deutschland den globalen Trend nicht umkehren.
- Falsch - Es ist nicht sinnlos, etwas zu tun. Jede Reduktion hilft, und Deutschland hat als Innovator und Teil der EU Einfluss. Die Idee, „es ganz zu lassen“, ignoriert die eigenen Vorteile (Wirtschaft, Sicherheit) und die globale Verantwortung. Klimaschutz ist Teamarbeit – wenn jeder wartet, dass der andere anfängt, verlieren alle.
Erfolge gibts besonders bei Technologien und regionalen Maßnahmen, aber der Klimawandel bleibt eine enorme Herausforderung. Die globale Erwärmung schreitet voran, und viele Länder erreichen ihre Emissionsziele nicht. Leider erfordert der Klimawandel noch umfassendere, dringendere Anstrengungen. Während dessen führt ein Teil der Menschheit lieber Krieg in seinen verschiedensten Formen oder häuft kleine bedruckte Papierscheine an. So ist das halt.
Man kann und man sollte etwas tun, und Deutschland sollte dabei eine wichtige Rolle spielen. Es geht nie darum, irgendwem die Schuld zu geben, sondern gemeinsam zu handeln. Indem wir hier in Deutschland die Emissionen senken, Technologien entwickelt und via Handel und EU-Politik Druck auf andere machen, tragen wir zum Fortschritt bei. Aufgeben ist keine Option – weder fürs Klima noch für uns selbst.
Weiterführende Links
- https://www.climatecentral.org
- https://www.klimafakten.de/kommunikation/von-der-unwahrscheinlichkeit-der-klima-verschwoerung
- https://x.com/ClimateCentral/status/1930721085609169242
- https://de.wikipedia.org/wiki/Klimawandelleugnung
- https://de.wikipedia.org/wiki/Leugnung_der_menschengemachten_globalen_Erwärmung
- https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/thema/verschwoerungstheorien
- https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/psychologie-was-die-klimawandelleugner-bewegt-a-891707.html
- https://www.slpb.de/themen/gesellschaft/verschwoerungstheorien/handeln/warum-sind-verschwoerungstheorien-gefaehrlich
- https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/verschwoerungstheorien-2021/339276/verschwoerungstheorien-eine-einfuehrung/
- https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/klimawandel/27125.html
- https://www.klimafakten.de/tags/verschwoerungstheorien
- https://www.deutschlandfunkkultur.de/gefaehrliche-klimamythen-100.html