Special - Waffen

Zuletzt aktualisiert am 12. März 2024 38 Minuten

Übersicht über gängige Waffen.

Empfehlenswerte Waffen gibt es nicht wirklich. Waffen können Dir entwunden und gegen dich eingesetzt werden. Zum Teil gefährdest Du dich bei unsachgemäßem Gebrauch selbst. Eine herum schwebende Reizgaswolke kann dir leicht zum Verhängnis werden. Ein weiterer Nachteil ist, das du die Waffen meist nicht griffbereit hast. Wenn Du eine Waffe mit dir führst, musst Du auch damit umgehen können, und sie konsequent und ohne zu zögern anwenden. Am besten verlässt Du dich auf deine Körperwaffen. Wenn Du dennoch nicht auf einen „Egolifter“ als seelische Stütze verzichten willst, lege ich dir ans Herz erst einmal das Kapitel über Gegenstände des täglichen Gebrauchs zu lesen. Und noch etwas. Steht jemand mit einer Waffe vor dir, dann gehe davon aus das er damit umgehen kann! Für deine Selbstverteidigung gilt: Schaust Du auf eine Waffe, dann tue zunächst was man von dir verlangt. Warte gegebenenfalls auf eine Chance. Erst wenn Du sicher bist, das es an dein Leben geht, musst Du kämpfen. Wenn Du eine Waffe zu deiner Verteidigung einsetzt, musst Du Dich auf unangenehme Fragen vor Gericht einstellen.

Gegenstände des täglichen Gebrauchs

Überlege mal selber, fast alles kann als Waffe verwendet werden. Die bekannteste Waffe in dieser Kategorie dürfte wohl das Nudelholz sein. Hier ein paar Beispiele und was Du damit machen kannst:

Schlüssel

Einen Schlüssel kannst Du wie nebenstehend gezeigt in der Faust halten. Der Schlüssel ragt zwischen Zeigefinger und Mittelfinger heraus. Ein so ausgeführter Schlag/Stich gegen den das Gesicht oder den Hals ist sehr wirkungsvoll.

Stifte

Alle Arten von Stiften, vom Bleistift über den Filzstift bis zum Kugelschreiber können ähnlich gehandhabt werden. Halte sie so in der Faust, das ein Ende zur Kleinfingerseite heraus schaut. Schlage dann mit der Hammerfaust zu. Siehe auch  „ Error! Reference source not found.“  auf Seite  Error! Bookmark not defined..

Zeitung

Eine fest zusammengerollte Tageszeitung oder Zeitschrift kann als Stockersatz herhalten. Steche mal damit in Richtung Hals.

Regenschirm

Mit einem Regenschirm kannst du entweder in den Unterleib stechen, oder gegen den Hals. Du kannst auch einfach gegen den Kopf schlagen, wobei der Stoff des Schirms allerdings die Schlagwirkung dämpft. Du kannst ihn umgekehrt halten und mit dem Knauf zuschlagen. Du kannst ihn auch plötzlich öffnen (Überraschung!) und gegen den Angreifer schleudern. In seinem Schutz trittst und schlägst Du solange zu bis er aufgibt.

Taschen

Auch alle Arten von Taschen wie Handtaschen, Aktentaschen und Rucksäcke kannst du schleudern. Oder du drischst damit auf den Angreifer ein, indem du den Gegenstand kreuzförmig schwingst. Packt der Angreifer zu, dann halte kurz fest, lass dann plötzlich los, und schlag mit deinen Körperwaffen zu. Lass nichts liegen, wenn wichtige Papiere drin sind!

und der ganze Rest

Auch Stühle, Flaschen, Gläser, Haarspray1 und andere Gegenstände aller Art lassen sich hervorragend einsetzen. Überlege mal welche Gegenstände in deiner Wohnung sich als Waffen einsetzen lassen. Spiele ein wenig damit herum, um die Möglichkeiten zu aus zu testen. Fiese Zeitgenossen drohen auch mit gebrauchten oder/und mit Luft gefüllten Spritzen.

Empfehlenswerte Waffen

Reicht dir das nicht, dann empfehle ich dir schweren Herzens folgende Waffen. Hier meine persönliche Hitliste in der Reihenfolge: „Ganz gut bis weniger gut“:

Teleskopstab

Ein Teleskopstab ist ein Stock aus Eisen, der zusammengefahren sehr kompakt und unauffällig ist. Er lässt sich blitzschnell, durch ein einfaches Strecken des Armes, wie ein Teleskop auf seine volle Länge ausfahren, kann aber auch in zusammengefahrenem Zustand eingesetzt werden. Auch zustechen ist damit möglich. Leider ist dieses Gerät meist nach einmaligem Einsatz im ausgefahrenen Zustand unbrauchbar, sprich verbogen. Ein Teleskopstab ist sehr überraschend einsetzbar, wenn er frühzeitig bereitgehalten wird. Der Preis liegt in der Regel so zwischen 25 und 125 Euro.

Elektroschocker (Teaser)

Das sind Batterie getriebene Geräte die, je nach Größe, starke Stromstöße von einigen zehntausend bis über hunderttausend Volt erzeugen. Die großen Geräte durchdringen sogar Kleidungsstücke. Der Angreifer bricht in der Regel zusammen, und ist bis zu 10 Minuten geschockt, und somit bewegungsunfähig. Achte darauf, das die Batterien immer voll sind! Kosten ab 45 Euro.

Akustische Alarmgeber

Diese Teile erzeugen einen ohrenbetäubenden Ton, der den Angreifer in die Flucht schlagen soll. Könnte ich mir an einem Koffer mit wertvollem Inhalt vorstellen. Beim entreißen desselben gellt der Ton im Koffer auf. Nicht besonders wirkungsvoll als alleinige Verteidigungsstrategie. Trillerpfeifen sind aber unter anderem ein Gutes erstes Hilfsmittel gegen unerwünschte Anrufer.

Nicht empfehlenswerte Waffen

Die folgenden Waffen mit zu führen ist sehr, sehr gefährlich, das Besitzen, Tragen und Benutzen zum Teil sogar verboten. Von diesen Waffen rate ich dir wirklich dringend ab. Siehe auch ▷ „“  auf Seite . Es ist jedoch durchaus sinnvoll diese Waffen zu kennen, oder sogar den Umgang mit ihnen zu üben. Schließlich kannst du in einer Notsituation mal mit einer Waffe konfrontiert werden, oder sogar in ihren Besitz kommen. Hier also eine kleine Sammlung in der Reihenfolge ihrer Gefährlichkeit.

Messer

Auch Messer gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Springmesser, Klappmesser, Fallmesser, Wurfmesser, Dolche , Butterfly (Balisong), und Faustmesser (Besonders perfide Waffe, auch Urban-Skinner, Gürtelschnallenmesser oder Kehlenaufschlitzer genannt. Ein Messer dessen kleine Klinge aus der Faust zwischen Zeigefinger und Ringfinger herausragt) sind grundsätzlich verboten. Messer können auch mit Schlagringen kombiniert sein. Messer gibt es in verschiedenen Größen, mit einseitig und zweiseitig geschliffenen Klingen, mit glattem Schliff, oder mit Wellenschliff. Vom Einsatz von Taschenmessern, Fahrtenmessern oder sonstigen Küchenmessern zur Selbstverteidigung rate ich dir dringendst ab. Kommt der Angreifer in den Besitz der Waffe, … mehr brauche ich wohl nicht dazu zu sagen.

Scharfe Schußwaffen

Um eine echte Waffe besitzen zu dürfen, musst du einen Waffenerwerbsschein besitzen. Um Waffen mit dir führen zu dürfen, benötigst Du einen Waffenschein. Du musst hohen Anforderungen entsprechen (Nachweis das du eine besonders gefährdete Person bist, etc.). Dieses Privileg wir nur in ganz seltenen Situationen gewährt. In der Regel bekommst Du eher Personenschutz durch die staatliche Exekutive. Siehe auch ▷„“  auf Seite . Alle diese Umstände machen es nicht sinnvoll eine scharfe Waffe ernsthaft als Selbstschutzinstrument zu besitzen. Die Stunden die du auf dem Schießstand verbringst, sind besser in einen Selbstverteidigungs-/ Selbstbehauptungskurs investiert. Im Zusammenhang mit Schußwaffen kann die Beantwortung der folgenden Fragen über den Sinn oder Art und Umfang einer Selbstverteidigung Auskunft geben. Um welche Art von Waffe handelt es sich? Pistole, Revolver, Knallpartone? Ist die Waffe gesichert? Ist eine Kugel im Lauf? Schon an der Art wie der Angreifer die Waffe festhält kann man erkennen ob er sich damit auskennt. Hast Du es mit einem nervösen Amateur zu tun musst Du seeehr vorsichtig sein. Es kann ganz sinnvoll sein, zu wissen wie eine Waffe funktioniert und wie sie gehandhabt wird. Das ist allerdings nicht Thema meiner Kurse, und für deine Selbstverteidigung zunächst ziemlich unerheblich. ▷„“  auf Seite .

Schlagstöcke, Gummiknüppel, Totschläger, Ketten

Stöcke oder Gummiknüppel gibt es in den unterschiedlichsten Variationen, unter anderem auch mit Sprühvorrichtungen für Reizgase, und dienen als Verlängerung des Armes. So ein Teil im Auto mit zu führen kann ganz sinnvoll sein (Wird oft von Taxifahrern praktiziert. Ich habe aber noch nie gehört, das es im Ernstfall einem Taxifahrer gelungen ist damit einen Angriff erfolgreich abzuwehren). Am Körper tragen wird man einen Gummiknüppel wohl auch kaum.

Zwei besonders fiese Varianten die Du kennen solltest: Durch Stöcke können auch Nägel geschlagen werden - Eine solche Waffe kann verheerende Wunden schlagen. Hohle an beiden Enden verschweißte Rohre, können handbreit hoch mit Sand gefüllt sein. So liegt die Waffe leicht in der Hand. Beim Schlag fliegt der Sand nach vorne und erhöht die Schlagwirkung, auch hier können wieder Nägel oder spitze Dorne oder Rasierklingen aufgebracht sein. Bei der Herstellung von Waffen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Tonfas

Tonfas sind vielseitig einsetzbare Schlag-, „Block-“ und Hebelwaffen die auch von der Polizei eingesetzt werden. Vom Ursprung her handelt es sich um eine japanische Bauernwaffe, dem abgesägten Endstück einer Sense, bzw. der Kurbel eines Mühlsteins. Ich würde im „Ernstfall“ nur Absorber-Tonfas einsetzen, da diese einen Großteil der Energie absorbieren, und an die angreifende Waffe zurückgeben.

Baseballschläger

Baseballschläger kommen immer häufiger zum Einsatz. Die meisten Ausführungen sind sehr schwer. Es gibt aber auch leichte Softballschläger aus Leichtmetall. Es ist schon vorgekommen, das harmlose Fahrradfahrer mit einem solchen Schläger vom Sattel geschlagen wurden. Wird auch gerne zum zertrümmern von Fensterscheiben (Auto!) verwendet. Wenn dich jemand mit einem solchen Schläger angreift, geht es an dein Leben. Softballschläger aus Holz haben am Stil eine Sollbruchstelle, sodaß der Schläger nach einmaligem „unsachgemäßem Gebrauch“ brechen sollte.

Stahlruten

Stahlruten sind aus flexiblen Stahlsegmenten zusammengesetzt, und oft wie ein Teleskopstock zusammenschiebbar. An dem äußeren Ende befindet sich eine Stahlkugel. Die verheerende Wirkung einer solchen Waffe am Kopf kannst Du dir ja vorstellen. Diese Waffen sind in Deutschland verboten. Die entschärfte Variante in Form des Teleskopstockes ist in Deutschland (zur Zeit) frei erhältlich.▷„Teleskopstab“  auf Seite 2. Zu Totschlägern brauche ich wohl nicht viel zu erzählen, außer das sie in Deutschland verboten sind.

Nunchakus

Nunchakus sind auch wieder alte japanische Waffen. Im Prinzip handelt es sich dabei um zwei Stöcke, die flexibel durch eine Kette oÄ. verbunden sind. Hast Du bestimmt schon mal in einem dieser vielen billigen Kung Fu Filmchen gesehen. Sehr gefährliche Waffe, in Deutschland verboten.

Beliebt sind auch vielgliedrige Ketten oder Drahtseile. Eine Kette ist recht einfach in der Hosentasche zu verstecken. Sie kann als Schlagring ersatz um die Faust gewickelt werden, oder als Stockersatz geschwungen werden. Sie kann überraschen zum Einsatz kommen, die Reichweite ist schwer einzuschätzen, als Würge um den Hals geschwungen stellt sie eine tödliche Bedrohung dar, was ebenso für Drahtseile (Klaviersaiten!) gilt.

Schlagringe

Diese Faustverstärker gibt es glatt und mit kleinen Dornen drauf, und manche sind als Schlüsselanhänger getarnt. Allen ist gemeinsam das sie verboten sind.

Knallpatronenschuß- & Gaswaffen

Sehen aus wie echte, und funktionieren auch so. Der Lauf hat an der Mündung einen Steg. Erzeugen einen lauten Schußknall, oder verströmen Reizgas. Bei Schußabgabe auf kurze Distanz kann das bis zu 3000 Grad heiße Mündungsfeuer und ausströmende Kleinstpartikel erhebliche Verletzungen im Gesicht - Verbrennungen der Haut, oder Beschädigung der Augen - verursachen. In Ohrnähe abgefeuert kann es zu massiven Gehörschädigungen (Knalltraumata, Taubheit) kommen. Gefährliche Distanz Null Meter bis ca.1-2m je nach Kaliber. Bei sehr kurzer Distanz sind sogar tödliche Verletzungen möglich. Problematisch ist auch die perfekte Nachbildung, die es im Ernstfall schwierig macht eine scharfe Waffe von einer Schreckschußwaffe zu unterscheiden. Dazu kommt noch, das ältere Modelle mit geringem Aufwand zu scharfen Waffen umgebaut werden können.

Abwehrsprays: Reizgas-Spray, Pfeffer-Spray

Gibt es meist in Sprühflaschen mit der Bezeichnung CS/CN2 (Tränengas)oder OC (Pfefferspray). Es kann aber auch in andere Waffen wie zB. Schlagstöcke oder Gaswaffen integriert sein. Auf Knopfdruck strömt unter starkem Druck ein 3-4m langer Sprühstrahl oder Flüssigstrahl aus.

Der Vorteil beim Flüssigstrahl ist das Du weiter schießen und exakter treffen kannst. Der Vorteil beim Sprühstrahl ist, das Du nicht genau zielen muss um den Angreifer zu treffen.

CN wird über die Schleimhäute, die oberen Atemwege und vor allem über die Augen aufgenommen. Das Ergebnis ist ein starker brennender Schmerz in den Augen, der zum Reiben verleitet - was aber nicht hilft, sondern die Chemikalie nur noch weiter verbreitet. Dadurch entsteht starker Tränenfluss und ein Brennen der Schleimhäute, in der Nase und der Kehle.

Die Wirkung von CS ähnelt der des CN setzt aber im Gegensatz zu dazu schlagartig ein, zusätzlich verursacht es starken, würgenden Husten, Schwindelanfälle, unter Umständen auch Brechreiz.

Die verschärfte Variante Pfefferspray3 (Wirkstoff: Oleoresin Capsicum OC) darf nur gegen angreifende Hunde und andere Tiere verwendet werden. Beachte dazu auch den Abschnitt ▷ „“ auf  Seite .

Die Verwendung gegen Menschen ist derzeit in Deutschland ausdrücklich verboten! Bei niedrigen Temperaturen ist die Wirksamkeit eingeschränkt.

Es ist viel effektiver als CN oder CS und nach Gebrauch einfacher zu neutralisieren (Abwaschen). Am Auge führt OC zu einem sehr heftig brennenden Schmerz sowie zu einem krampfartigen Schluss der Augenlider. Daneben kommt es zu einer Rötung und Schwellung der Bindehaut und zu einem heftigen Tränenfluss. Die Wirkung auf die Atemwege ist stark davon abhängig, in welchem Ausmaß Wirkstoff in den Mund und die Atemwege gelangt. In der Regel sind Husten-, Würgereiz sowie gesteigerter Speichelfluß die Folge. Daraus resultieren Angst und Beklemmungsgefühle. Die Wirkung kann aber auch verzögert, oder gar nicht eintreten! Gründe dafür können zum Beispiel eine natürliche Unempfindlichkeit, Drogen, Medikamente oder Alkohol sein. Auch ein mechanischer Schutz durch eine Brille, lange Haare, oder Kleidung kommen als Ursache in Frage. Letztlich können auch Umwelteinflüsse wie zB. Wind oder Regen oder einfach ein Abwehrreaktion des Besprühten (Hände/Arm vor das Gesicht) einen Strich durch Deine Rechnung machen.

Wenn Du triffst, und die Wirkung einsetzt, dann hält sie je nach Person bis zu 45 Minuten an. Du musst wissen, das Du den Angreifer damit nicht kampfunfähig gemacht hast! Er kann unberechenbar reagieren, indem er zB. unkontrolliert um sich schlägt. Durch den sofortigen Lidschluss ist es wahrscheinlich, das er seine Hände vor das Gesicht nimmt, stöhnt, oder Schmerzensschreie von sich gibt. Wenn Du Glück hast, dann verliert er die Orientierung, und läuft weg, indem er die eingeschlagene Bewegungsrichtung beibehält, oder aber er geht in die die Knie, fällt um, oder geht anderweitig zu Boden.

Die größte Reizung entsteht, wenn man sich im zentralen Kegel der Wolke befindet. Es reichen aber schon kleinste Partikel aus, um unangenehme Reizungen zu verursachen.

Bitte nicht entgegen der Windrichtung sprühen, dann wird Dir die Wolke direkt ins Gesicht geblasen. Stehst Du zu nah beim Angreifer, bist Du auch gefährdet. Im Gasnebel leiden alle gleich! Du ergreifst am besten sofort nach der Sprühattacke die Flucht, ohne mit den Ausläufern der Wolke in Kontakt zu kommen.

Beachte außerdem, das die Haltbarkeit dieser Produkte begrenzt ist. In Deutschland ist die Wirkung von OC wegen einer niedrigeren Dosierung als im Ausland oft geringer als erwartet.

Ultraschall - Hundeabwehrgeräte

Speziell gegen Hunde gibt es Ultraschall-Hundeabwehrgeräte (Dazer). solche Geräte fügen dem Hund keinen Schaden zu, sind aber nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Ein Ultraschallgerät kann bei manchen Hunden genau das Gegenteil auslösen, es macht sie noch aggressiver.

Farbsprays

Haben nur eine geringe, oder gar keine Reizwirkung. Ihre Aufgabe besteht darin den Täter dauerhaft zu markieren. Als Verteidigungswaffe sind sie bedingt bis gar nicht geeignet. Du kannst ihm das Zeug natürlich direkt in die Augen sprühen.

K.O. Tropfen

Von K.O. Tropfen hörst Du in den Medien oft im Zusammenhang mit sexueller Gewalt, und Raub. Dabei handelt sich um Betäubungsmittel die schläfrig, wehr- und willenlos machen. Der Einsatz dieser Mittel erfolgt hinterhältig, und meist aus niederträchtigen Motiven. Du solltest sie niemals als Waffe gegen jemanden einsetzen. Du solltest aber wissen das diese Mittel als Waffe gegen Dich eingesetzt werden können.

Früher wurden meist Chloralhydrat  und Barbiturate in Getränke gemischt, was zu tagelanger Bewusstlosigkeit und Tod durch Atemlähmung führen konnte. Manchmal wurden auch Psychopharmaka verabreicht, die zu Desorientierung und Verwirrtheit führten, sodass die Betroffenen stundenlang nicht ansprechbar umherirrten.

Heute kommen vor allem Benzodiazepine, insbesondere Flunitrazepam4, sowie neuerdings auch γ-Hydroxybuttersäure5, kurz GHB oder auch Liquid Ecstasy genannt, zum Einsatz. Diese Stoffe wirken einschläfernd, müssen aber schon massiv überdosiert werden, um gefährlich zu sein. Das Problem ist, das  man  nie weiß, wer das Zeug für Dich  zusammen gemixt hat. Die Täter sind in der Regel keine Pharmazeuten, sondern Laien  ohne jegliche medizinische Kenntnisse, die  das Zeug  einfach in Dein Getränk kippen, und wenn die Dosierung dann zu hoch ist, hast Du einfach Pech gehabt. Je nach Wirkstoff bist Du tagelang Bewusstlos und kämpfst schlimmstenfalls jahrelang mit schlimmen gesundheitlichen Schäden (Flunitrazepam und Benzodiazepine machen abhängig). Für Astmatiker und Herz-Kreislaufkranke besteht eigentlich immer ein erhöhtes Risiko.

Die Wirkung von Liquid Ecstasy entfaltet sich nach c.a. 15-30 Minuten. Sie ist nicht von der Dosis abhängig, sondern vom Mageninhalt. Auf leerem Magen eingenommen setzt die Wirkung schneller ein, als bei gefülltem Magen. Die Aktivität des Gehirns und des zentralen Nervensystems wird verlangsamt, was dich entspannt. Die weitere Wirkung hängt stark von deiner Konstitution ab.  Eine niedrige Dosis setzt deine Hemmschwelle herab und  steigert evtl. dein sexuelles Verlangen. Eine zu hohe Dosis macht sich durch Schwindelgefühl, Übelkeit, Atembeschwerden und Bewusstlosigkeit  bemerkbar.  Ist die Dosis zu hoch für Dich kann das zu Gedächtnisslücken von mehreren stunden führen (Amnesie), Atemstillstand und Koma führen.

Die Wirkung setzt allmählich ein – und nicht, wie oft im Kino gezeigt plötzlich, deshalb wird  der   Täter versuchen, dich abzulenken. Wenn Du bemerkst, das Du schläfrig wirst, suche sofort den Schutz einer Vertrauensperson. Grundsätzlich solltest Du keine Getränke von Fremden annehmen und vorsichtig bei Urlaubsbekanntschaften sein. Erhalte dir Dein gesundes Misstrauen. Die Stoffe werde aber nicht nur in Getränken verabreicht, beliebt ist es auch ungeschältes Obst, Kekse in  versiegelter Verpackung, oder Kuchen zu präparieren. Gerade im Urlaub, oder auf Parties wird deine Kontaktfreudigkeit ausgenutzt.

Schlagwaffen

Dieses Kapitel geht näher auf Schlagwaffen ein. Die verwendeten Gegenstände werden beschrieben, und auf ihre Anwendung im Kampf eingegangen. Dabei werden Konzepte und Techniken für den Kampf mit Schlagwaffen und gegen Schlagwaffen erörtert.

Dieser, und die folgenden Abschnitte über Waffen sind ausdrücklich nicht Bestandteil meiner SV Kurse. Aufgrund der vielen Anfragen habe ich mich dennoch entschlossen ein paar grundlegende Informationen zu diesem Thema abzugeben.

Grundregeln für den Waffenkampf

Ein Kampf gegen einen bewaffneten Angreifer, egal ob mit Schlag, Stich oder Schusswaffe ist immer schlecht bzw. so gut wie aussichtslos, wenn man selbst nicht den entsprechenden Bewaffnungslevel hat. Der kluge Stratege zieht sich zurück, wenn der Kampf aussichtslos ist - auch wenn das vermeintlich mit einem „Gesichtsverlust“ verbunden ist. Wer zum Beispiel als Unbewaffneter auf einen mit einer Schusswaffe bewaffneten losgeht, muss schon mehr als verzweifelt sein, oder vielleicht dumm. Ein Kampf gegen Waffen, insbesondere Messer und Schusswaffen solltest Du Aufgrund der Endgültigkeit im Ergebnis auf jeden Fall vermeiden. Beim Waffenkampf gibt es (nach Bill Newman) ein paar grundlegende Prinzipien zu beachten:

  • Keep your balance.
  • Protect your head, (Your Head is behind the weapon - if you have one).
  • Move your body for your live.
  • Fight the oponent, not his weapon.

Behalte die Balance, Schütze deinen Kopf/Körper, indem Du dich immer hinter deiner Waffe befindest (betrachte die Waffe auch als Schild), und bewege Dich um Dein Leben. Bekämpfe den Mann, und nicht dessen Waffe. Die Umsetzung dieser Prinzipien erscheint logisch und einfach, ist aber in der Praxis schwer. Da sinkt schon mal Dein Waffenarm nach unten, und Du bist offen wie ein Scheunentor, und bietest z.B. Dein Herz für einen Stich an. Der fundamentalste Fehler der von Anfängern gerne begangen wird, ist in Punkt 4 beschrieben: Er konzentriert sich auf die Waffe, statt den Angreifer zu bekämpfen.

Stock

Ein Angriff mit dem Stock ist immer ein Angriff auf Dein Leben. Der gemeine Schläger wird versuchen dich damit zu erschlagen. Treffer am Kopf sind tödlich oder verursachen lebensgefährliche Verletzungen. Sonstige Treffer an Körper oder Extremitäten brechen Dir die Rippen, oder Arme und Beine. Wenn Du Glück hast, wirst Du auf jeden Fall einen starken Aufprallschock erleben und Prellungen / Blutergüsse.

Mit einem Stock kann man schlagen (werfen), stechen, hebeln und würgen.

Tipps zur Verteidigung gegen Stockangriffe

Wenn Du mit einem Stock angegriffen wirst gilt grundsätzlich immer: Den Kopf aus der Schlagrichtung nehmen. Bei Schlägen von oben weichst Du nach außen oder innen aus und startest gleichzeitig den Gegenangriff.

Bei Schlägen von außen weichst Du nicht nach hinten aus wie beim Messerangriff. Du musst ran an den Angreifer um den Stockschlag zu unterlaufen, und gleichzeitig den Gegenangriff zu starten. Wenn Du nach hinten ausweichst kannst Du eine böse Überraschung erleben (z.B. wenn Du die Reichweite unterschätzt hast.), außerdem kommst Du so nicht an den Angreifer ran, um dem Treiben ein Ende zu machen. Du ermöglichst es dem Angreifer sich besser zu positionieren und Dich nochmals zu attackieren.

Tipps zur Verteidigung mit dem Stock

Ein Stock dient als Verlängerung des Armes und als Schutz, was bedeutet das sich der Stock immer zwischen Dir und dem Angreifer befindet.

Du greifst den Stock so, das Daumen und Zeigefinger ein Stockende fest umschließen. Die anderen Finger liegen locker auf. Das Stockende sollte maximal eine halbe Handbreit an der Kleinfingerseite hervorstehen, da Du sonst zu leicht irgendwo hängen bleibst. Die Waffe zielt immer auf den Angreifer. Du kannst das beim Training überprüfen, indem Du mit ausgestrecktem Zeige und Mittelfinger der Waffenhand auf den Angreifer zielst. Das Handgelenk bewegt sich nicht, der Waffenarm ist und bleibt in einem Winkel etwas größer 90 Grad gebeugt.

Zur Ausführung eines Schlages

Was glaubst Du wie viel Schlagkraft Du benötigst um jemandem ernsthaft mit einem Stock zu verletzen?

Mache keine weit ausholenden Bewegungen. Führe den Schlag nicht aus dem Arm oder Handgelenk, sondern primär durch den Einsatz des Körpers, indem Du eine schnelle kurze  Körperdrehung ausführst (so.). Du benötigst  nur eine geringe Schlagkraft um eine große Wirkung zu erzielen. Als Anfänger zielst Du nicht mit der Stockspitze, sondern mit dem mittleren Teil des Stocks. Das erhöht die Trefferwahrscheinlichkeit wenn der Gegner versucht auszuweichen, allerdings vermindert es die Reichweite, d.h Du musst näher heran an den Gegner. Im  Auftreffpunkt um greifen alle Finger den Stock fest. Achte immer darauf, das Du die Waffe nicht so vor deinem Kopf positionierst das ein zurückprallen oder zersplittern der Waffe deinen Kopf trifft. Die Endposition des Stocks ist immer neben oder über deinem Kopf, aber niemals genau vor deinem Kopf. Wenn Du von schräg oben schlägst, dann ziele nicht gegen den Kopf des Angreifers sondern auf seinen Hals oder sein Schlüsselbein. So ist die Wahrscheinlichkeit einen Treffer zu landen größer.

Wirst Du mit einer Waffe (Messer, Stock) angegriffen, dann gilt dein erster Schlag der Waffenhand, oder dem Waffenarm, da dieser Dir zunächst am nächsten ist. Der nächste Schlag gilt Kopf/Hals/Schulterblatt. Wenn der Angreifer den Stock festhält, dann lass ihn los und schlage sofort mit deinen Körperwaffen zu. Wenn Du den Stock im Kampfgetümmel verlierst bücke Dich nicht danach. Setze den Gegner augenblicklich mit Deinen Körperwaffen unter Druck. Vielleicht bückt er sich ja nach der Waffe…

In der Praxis ist es eher unwahrscheinlich das Du einen Stock mit dir herum trägst. Vielleicht hast Du aber einen Stockschirm oder Wanderstock bei dir, was einem Langstock entspricht, oder aber einen faltbaren Schirm (Knirps) was einem Kurzstock entspricht. Eventuell trägst Du auch einen Teleskopstab  mit die herum. Siehe ▷„“ auf Seite .

Die wichtigsten Schläge

 (siehe nächste Auflage)

Abwehr, unbewaffnet

(Siehe nächste Auflage)

Abwehr bewaffnet, Stock

(Siehe nächste Auflage)

Abwehr bewaffnet, Messer

(Siehe nächste Auflage)

Stichwaffen

Dieses Kapitel geht näher auf Stichwaffen ein. Die verwendeten Gegenstände werden beschrieben, und auf ihre Anwendung im Kampf eingegangen. Dabei werden Konzepte und Techniken für den Kampf mit Stichwaffen und gegen Stichwaffen erörtert.

  • Messer, Schwert / Machete, Stock…

Messer

Ein Angriff oder eine Bedrohung mit dem Messer ist immer als Angriff auf Dein Leben zu werten. Deine Chance einen Messerangriff erfolgreich abzuwehren gehen gegen Null. Genauso sehen Deine Chancen aus, einen Messerangriff mit Tötungsabsicht zu überleben. Bevor du dich freiwillig und ungestüm auf einen Messerkampf einlässt bedenke: Nicht dein Gegner wird dich umbringen, sondern dein eigenes Ego.

Was macht Messerangriffe so gefährlich?

Messerangriffe werden meist blitzschnell und verdeckt aus dem Hinterhalt geführt. Das Messer wird nicht umsonst die Waffe des kleinen Mannes genannt, denn die wirkungsvolle Anwendung benötigt keine besondere Ausbildung.

Schneiden (Für Messerexperten: gezieltes chirurgisches Schneiden, oder Ritzen) kann Muskeln und Sehnen durchtrennen, und Dich so kampfunfähig machen. Stiche mit dem Messer können schwerste Verletzungen an inneren Organen verursachen. Beide Techniken können wichtige Adern durchtrennen, oder anschneiden sodass Du verblutest. Das Gefäßsystem durchzieht den ganzen Körper, sodass eigentlich bei jedem Stich Gefahr besteht. Aufgrund der ausgeschütteten Streßhormone merkst Du vielleicht anfänglich gar nicht das du schwer, oder sogar tödlich getroffen bist - der „Aufprallschock“ wie bei einen Stockschlag fehlt.

Welche Messer werden am häufigsten verwendet?

Profis verwenden meist Messer mit feststehender Klinge. Es gibt auch spezielle Klappmesser die mit einer Hand geöffnet werden können, so genannte Einhandmesser. Viele schwören auf Balisong oder benutzen normale Klappmesser. Bis die Dinger geöffnet sind, habt Ihr den Angreifer schon mit gezielten Tritten und Schlägen außer Gefecht gesetzt. Anders sieht es aus wenn das Messer bereit geöffnet bereitgehalten wird. Oft finden aber auch Bastelmesser (labile Klinge) Teppichmesser, sowie alle möglichen Küchenmesser Verwendung.

Der Schliff eines Messers ist auch von großer Bedeutung: Einseitig, beidseitig, Wellenschliff, glatter Schliff, oder verschränkt wie bei einer Säge. Ein glatter Schliff verursacht Wunden mit glatten, gerade, Schnittkanten, die stärker bluten, nicht so schmerzhaft sind, aber schlecht heilen. Ein Wellenschliff verursacht Wunden mit ausgefransten Rändern die nicht so stark Bluten6, aber schmerzhafter sind. Ein Messer mit Wellenschliff wirkt also durch den Schmerz mannstoppender als ein Messer mit geradem Schliff. Messer mit geschränkter Klinge reißen förmlich Wunden.

 (Siehe nächste Auflage…)

Messerhaltung

Es gibt zwei Grundhaltungen.

  • Die Klinge schaut auf der Kleinfingerseite heraus.
  • Die Klinge schaut auf der Kleinfingerseite heraus.

Der Angreifer wird in dieser Haltung meist von oben oder von innen nach außen in einem kreisförmigen Radius zustechen. Manchmal auch von außen nach innen. Außerdem eignet sich diese Position zum Schutz vor Schlägen indem in die Fäuste/Arme des Angreifers geschnitten wird. Die Reichweite ist auf den Radius beschränkt.

  • Die Klinge schaut auf der Daumenseite heraus.

Der Angreifer wird gerade in Körper oder Hals stechen (Florettstich), oder alle möglichen Stellen am Körper schneiden. Variante: Die Klinge wird waagerecht oder lotrecht (senkrecht zum Boden) gehalten.

In der waagerechten Haltung kann die Klinge die zwischen die Rippen gestoßen werden. Der Angreifer beabsichtigt wahrscheinlich einen Herzstich!

Tarnpositionen

Der Angreifer wird Dir seine Waffe meist nicht vorher zeigen. Der Angriff erfolgt hinterhältig aus einer Tarnposition. Hat er die Hände in die Hüfte gestemmt, dann hat er vielleicht ein Messer griffbereit hinten im Gürtel oder der Gesäßtasche. Baumelt ein Arm lässig an der Seite? Hält er beide Arme (lang gestreckt) über Kreuz vor dem Körper? Dann hält er unter Umständen ein Messer verborgen griffbereit in der Hand. Es kann auch unauffällig in einer gefalteten Zeitschrift verborgen, bereitgehalten werden. Das Messer kann am Gürtel, in der Innentasche oder einer Außentasche der Jacke, als Brustbeutelersatz oder im Stiefelschaft getragen werden.

Unauffälliges ziehen einer Waffe

Trägst Du die Waffe zum Beispiel rechts hinten, dann drehe Dich ca. 45 Grad nach rechts, dein rechter Arm hängt noch locker runter. Deine linke Hand ist nun vorne und beschäftigt den Angreifer durch gestikulieren etc., Dein Oberkörper verdeckt nun den rechten Arm. Bring deine Hand auf Gürtelhöhe, da wo die Waffe steckt, und zwar so, das Du nicht die rechte Schulter hochziehst, und dein Körper die Bewegung verdeckt.

Messerangriff

Die wirksamste und tödlichste Art einen Messerangriff zu führen ist das Umrennen des Verteidigers, wobei gleichzeitig eine Hand in das Gesicht geht, und die andere bei minimaler Distanz zu sticht. Es kann sein das dich dein Gegner nicht umbringen, sondern nur abschrecken will. Verlassen würde ich mich darauf aber nicht. Ansonsten ist die Art des Angriffs von der Messerhaltung abhängig (s.o.).

Körperstellen und Wirkung

Von einem Messer verletzt werden ist übel. Einige Auswirkungen werde ich in kurzen Worten beschreiben. Als da wären: Stiche oder Schnitte gegen Körperstellen. Stirn, Ohr, seitlicher Hals, Kehle, Unterkiefer Unterseite. Handgelenke, Handrücken, Muskeln, Sehnen, Organe / Adern.

(Siehe nächste Auflage…)

Tipps zur Verteidigung gegen Messerangriffe

Wende die gleichen Regeln für Prävention, De Eskaltion und den Kampf gegen unbewaffnete Angreifer an: Stelle Öffentlichkeit her, beleidige den Angreifer nicht, und versuche dich aus der Gefahrenzone zu entfernen.

Die beste Strategie ist so schnell wie möglich wegzulaufen

Halte Abstand und beobachte den Angreifer. Achte auf Tarnposen und auffällige Bewegungen. Der Angreifer wird versuchen so nah wie möglich heranzukommen, um Dich mit dem verborgen gehaltenen Messer zu attackieren (siehe oben). Hat er das Messer vor Deiner Nase gezogen und fuchtelt damit herum, dann will er Dich vielleicht nur einschüchtern.

  • Nicht das Messer mit dem Blick fixieren, Abstand halten.
  • Spiegele den Angreifer. Beine Hände/Arme befinden sich immer auf Höhe der Waffe.
  • Kommt der Stich/Schnitt von außen, weiche nach hinten aus. Kommt der Stich/Schnitt von vorne, weiche zur Seite aus.
  • Geh niemals in den Nahkampf (Grappling, Ringkampf).
  • Den Messerarm unter Kontrolle bringen (Meist nur für ein paar Sekunden).
  • Den Angreifer gleichzeitig mit der freien Faust, Fuß und Knie außer Gefecht setzen.
  • Die Waffe sichern.
  • Öffentlichkeit herstellen. Bei verdeckter Waffe besonders wichtig!
  • Entferne Dich aus der Gefahrenzone.

Ist das Messer (zB. nach einem Angriff von hinten) bereits an deiner Kehle, dann tust Du erstmal was der Angreifer will. Die Entscheidung, dich hier zu wehren kann Dich das Leben kosten. Diese schwere Entscheidung musst Du selber treffen, und Du musst auch die Konsequenzen tragen.

Tipps zur Verteidigung mit dem Messer

Tue Dir einen gefallen. Schaff Dir kein Messer zur Verteidigung an. Lass es. Es ist aus den mittlerweile vielfach genannten Gründen gefährlich.

Zwei Varianten zur Verteidigung mit dem Messer. Dabei schneidest Du nur:

  1. Devensive, weniger agressive Methode: Stand rechts vor. Rechter Schutzarm/Sensor vorne, Messer in der linken hinteren Hand. Angriff auf den Sensor wird mit Schnitten in die Hand bzw. das Handgelenk „bestraft“ (ggfs. kurz Wechsel der Armposition).
  2. Aggressive Methode: Stand rechts vor. Messer in der rechten Hand vorne. Linke Hand hinten. Kein direkter Angriff ratsam, da das Messer in forderster Linie sofort in den angreifenden Arm schneiden kann.

Du kannst natürlich versuchen die oben beschriebenen Techniken zur Verteidigung zu nutzen. Kommst Du dennoch irgendwie in den Besitz des Messer des Angreifers, dann sichere es als Beweismittel, sobald der Angreifer kampfunfähig ist. Packe es nicht normal am Griff an, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen, oder zu zerstören. Nimm zwei Finger, oder benutze ein Taschentuch.

Messerabwehr üben

Es geht nicht darum Messer abwehren budo-artig (langsam, gestreckter Waffenarm) zu üben. Es geht um möglichst realistische Angriffe. Das gestaltet sich recht schwierig, da auch Übungswaffen Verletzungen verursachen können.

  • Übe möglichst nicht mit Gummi-Messern, um den Respekt vor der Waffe nicht zu verlieren.
  • Der Angriff muss hart, schnell und zielgerichtet erfolgen, realistisch eben.
  • Du befindest dich immer hinter dem Messer. Mach keine ausholenden Bewegungen die  die deine Deckung öffnen würden. Mach statt dessen viel Schrittarbeit!
  • Übe Schnitte zu Muskulatur/Muskelansätzen, Stirn, Brust, Arme, Hände, den Stich zu Bauch, Herz und Niere etc.
  • Übe das plötzliche, überraschende Verringern der Distanz als Angriff, und versuche mal eine Abwehr zu erarbeiten. In irgendeiner Studie hab ichmal gelesen, das man bei einer Distanz von 28 Metern eine Chance hat den Angriff erfolgreich abzuwehren.

Abwehr, unbewaffnet

(Siehe nächste Auflage)

Abwehr bewaffnet, Stock

(Siehe nächste Auflage)

Abwehr bewaffnet, Messer

Stichwort: Spiegeln des Angreifers. (Siehe nächste Auflage)

Schusswaffen

Dieses Kapitel geht näher auf Schusswaffen ein. Die verwendeten Gegenstände werden beschrieben, und auf ihre Anwendung im Kampf eingegangen. Dabei werden Konzepte und Techniken für den Kampf mit Schusswaffen und gegen Schusswaffen erörtert.

Einführung

Eine Schußwaffe ist in Prinzip die konsequente Weiterentwicklung des uralten Speers.

In Deutschland besitzen die wenigsten Privatpersonen eine Waffe. Irrtum!

Nach Schätzung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) befinden sich in Deutschland mindestens 20.000.000 erlaubnispflichtige Schusswaffen oft illegal in Privatbesitz. Das macht es nötig auch über Schusswaffen zu reden. Die Wahrscheinlichkeit, das Du bei Deiner Verteidigung mit einer Schusswaffe konfrontiert wirst ist zwar nach wie vor gering, aber nicht gänzlich unwahrscheinlich.

Wir schauen uns zunächst die Waffentypen an, dann gehen wir auf bauartbedingte Eigenheiten ein, die wichtig für die Selbstverteidigung sein könnten.

Eine kurze Bemerkung vorab. Wird eine Schusswaffe auf lange Distanz eingesetzt (und dafür ist Sie nun mal bestens geeignet), dann hast Du keine Chance der Abwehr, außer schnell laufen, wenn es geht nicht in Richtung der Flugbahn, sondern quer zur Flugbahn, und in Deckung gehen.  Versuche einen Hauseingang zu erreichen oder verschwinde hinter einer Hausecke. Wenn aus dem Hinterhalt geschossen wird musst Du dich augenblicklich auf den Boden werfen. Versuche die Schußrichtung zu lokalisieren. Das ist meist nicht einfach, denn Schallwellen werden an allen möglichen Objekten reflektiert. Ok, zugegeben, ich schweife ein wenig viel ab, denn so etwas wird Dir hoffentlich im Leben nicht passieren. Du müsstest schon eine Zielscheibe bei einem Attentat sein, oder müsstest Dich in einem der vielen Kriegsgebiete auf dieser Welt aufhalten.

Nur bei mittlerer und naher Distanz gilt das schon für Messer gesagte: ▷„“ Seite .

Ich habe selber auf verschiedensten Lehrgängen meine Erfahrungen mit präparierten Knallpatronen und entsprechenden Handfeuerwaffen machen dürfen. Ich sag es mal so. Von 5 Abwehrversuchen war einer mit viel Glück erfolgreich - was bedeutet ich wurde nicht irgendwo von einer präparierten Watte-Kugel getroffen. Diese ernüchternde Erfahrung durfte nicht nur ich, sondern auch höchst graduierte Kampfsport-Experten machen.

Waffentypen

Schusswaffen kannst Du nach dem Verwendungszweck, der Bauart, der Funktionsweise, oder der Munitionsart unterscheiden.

Verwendungszweck

Kriegs-, Polizei-, Jagd-, Sport- oder Signalwaffen.

Bauart

nicht tragbare und tragbare, langläufige Waffen für beidhändiges b.z.w. kurzläufige für einhändiges Schießen, die wiederum nach dem Kaliber unterteilt werden.

Funktionsweise

Einschüssige Waffen, die nach jeder Schussabgabe von Hand nachgeladen (repetiert) werden müssen, halbautomatische ( Selbstlade-) Waffen mit automatischem Hülsenauswurf und Nachladen einer neuen Patrone aus einem Magazin, vollautomatische Maschinenwaffen für Feuerstöße und Dauerfeuer.

Patronenart

Flobert-, Randfeuer- und Zentralfeuerwaffen. Außerdem gibt es noch gewerbliche bzw. für technische Zwecke bestimmte Geräte die als Schusswaffen missbraucht werden können. Zu diesen sogenannten Schussapparaten gehören Bolzensetz- und Bolzenschubwerkzeuge, Druckluftnagler zum Einschießen von Dübeln und Nägeln beim Montagebau, sowie Bolzenschussapparate zur Betäubung oder Tötung von Tieren. Als Munition dienen Kartuschen, das sind Treibsätze ohne Projektile.

Aufbau und Funktionsweise

Die wesentlichen Teile einer Schusswaffe sind Lauf, Verschluß/Schlitten (Schloß), Patronenlager, Abzugsvorrichtung, Visiereinrichtung, Schaft (Griffstück) und, sofern vorhanden, die Mehrschusseinrichtung (Magazin oder Trommel). (Bild) … (Siehe nächste Auflage)

Wichtig für die Bedienung einer Waffe ist, neben dem Wissen um die generelle Funktionsweise, die Funktion des Sicherungshebels und des Magazin Auswurfhebels, der Visierung  bestehend aus Kimme (hinten) und Korn (vorne), und des Abzugshebels zu kennen und deren Anwendung zu trainieren.

Der Verschluss/Schlitten der Schusswaffe schließt das Patronenlager nach hinten ab, und dient so der Patronenhülse als Gegenlager. Jede Waffe verfügt über eine Sicherung, die ein unbeabsichtigtes Auslösen eines Schusses verhindern soll. Die Sicherung wird entweder durch einen Hebel, einen Flügel, oder einen Schieber betätigt. Bei einer manuellen Sicherung muss der Hebel zum entsichern der Waffe von Hand umgelegt werden. Bei einer automatischen Sicherung erfolgt die Betätigung der Hebels beim Spannen der Waffe. Eine Sicherung ist aber nicht zwangsläufig sicher. Beim Fallen oder beim harten Anstoßen einer geladenen Waffe kann trotzdem ein Schuss ausgelöst werden.

Woran kannst Du erkennen, ob eine Waffe gesichert ist, oder nicht? Im allgemeinen siehst Du bei der entsicherten Waffe einen roten Punk wie auf der Abbildung oben, oder ein „F“ (für Feuer, fire, feu), und bei gesicherter Waffe ein „S“ (für sicher, sure, sûr) beim Sicherungshebel. Bei manchen Waffen tritt, solange die Feder des Schlagbolzens gespannt ist, ein Stift aus dem Verschluss.

Beim Revolver besteht das fünf bis acht Schuss Munition fassende Magazin aus einer drehbaren Trommel, die zwischen Griff und Lauf angeordnet ist. Durch Betätigen des Abzuges dreht sie sich vor jedem Schuss zur nächsten Patrone weiter. Die Patronenhülsen werden, nach heraus klappen der Trommel durch einen Auswerfer, entfernt, und die Patronen (normaler weise) einzeln von Hand nachgeladen. Das Patronenlager ist fest.

Bei nicht vorgespanntem Hahn hat der Abzug einen längeren Weg zurückzulegen, und setzt dem Abzugsfinger einen größeren Widerstand entgegen. Der Hahn muss gespannt werden, und es wird ein Patronenlager mit einer neuen Patrone in Abschussposition gebracht, indem sich die Trommel eine Position weiter dreht. Wenn Du den Hahn von Hand vorspannst, bemerkst Du, das der Abzug ein Stück nach hinten springt. Eine leichte Berührung des Abzugs reicht dann schon aus, damit sich der Schuss löst. Wenn Du den Hahn nicht nach jedem Schuss mit dem Daumen manuell vorspannst (single action), muss dein Abzugsfinger immer den langen Weg gehen (double action).

Pistolen, auch Selbstladewaffen genannt, besitzen ein als ganzes austauschbares Magazin mit sechs bis zu fünfzehn Patronen, das sich in der Regel im Griff, oder vor dem Abzug befindet. Unter Verwendung des bei Abgabe eines Schusses entstehenden Gasdruckes wird nach jedem Schuss automatisch die gerade verschossene Patronenhülse aus dem Lauf (Patronenlager) gezogen und durch eine Seitliche Öffnung m Schlitten ausgeworfen, die nächste Patrone nachgeladen, und der Schlagbolzen gespannt, sodass der Abzugswiderstand sehr gering ist. Somit sind schnelle Schussfolgen möglich. Der Schütze lädt jeweils ein ganzes Magazin nach.

Eine Gefahrenquelle für den Schützen bildet der Schlitten, der nach jedem Schuss zurück, und wieder nach vorne schnellt.

Beim Entladen von Selbstladepistolen müssen möglichst in gesichertem und entspanntem Zustand zuerst das Magazin und dann die Patrone aus dem Patronenlager herausgenommen werden. Beachte, das auch nach entfernen des Magazins eine Patrone in der Waffe ist, es sei denn sie ist leer geschossen, und sieht so aus wie auf der Abbildung 4. Bei einer leer geschossenen Pistole bleibt der Schlitten in der hinteren Position, der Patronenauswurf ist offen, der Hahn gespannt, der Abzugshebel befindet sich in der hinteren Position. Jetzt musst Du das Magazin auswerfen, und gegen ein volles austauschen. Dann musst Du den Schlitten einmal von Hand zurückziehen, und vorschnellen lassen. Damit wird der Hahn gespannt, und eine Patrone in das Patronenlager befördert.

Munition

Wie schon weiter oben angedeutet gibt es Zentralfeuerpatronen und Randfeuerpatronen7. Die Zentralfeuerpatrone besteht aus einem oben offenen Zylinder aus Messing, der so genannten Hülse. Selten kommen auch Aluminium, Stahl, oder andere Materialien zum Einsatz.

Am Boden des Messingzylinders befindet sich ein Napf aus Weißblech (Zündhütchen) das in eine Öffnung in der Mitte des Hülsenbodens (Zündglocke) eingepresst ist. Zwischen dem Boden des Zündhütchens dem Amboss befindet sich der Anzündsatz. Die Hülse ist mit der Treibladung (Schießpulver) gefüllt die letztlich das Geschoss auf den Weg bringen soll.

Am oberen Ende der Hülse sitzt das Geschoss. Es besteht in der Regel aus Blei, oder aus einer härteren Bleilegierung. Die Vertiefungen im zylindrischen Teil sind mit zähem Fett gefüllte Fettrillen, die der Schmierung beim Schuss dienen. Bei Zentralfeuerpatronen sind die Fettrillen von der Hülse verdeckt, und somit nicht sichtbar (Innenschmierung). Für höhere Geschossgeschwindigkeiten muss das Blei mit einem Mantel umgeben werden, um das Führen der Geschosse in den Zügen zu garantieren. Der Mantel besteht aus Kupfer, einer Kupferlegierung (Tombak) oder Stahl (Flusseisen). Je nach Beschaffenheit des Mantels unterscheidet man zwischen Vollmantelgeschossen oder Teilmantelgeschossen (der Bleikern an der Spitze liegt frei). Es gibt auch Spezialgeschosse, bei denen der Mantel aus mehreren Teilen besteht und so den speziellen Erfordernissen der Zerlegbarkeit eines Geschosses angepasst ist.

Und so funktioniert es: Beim Auftreffen des Schlagbolzens auf das Zündhütchen wird der schlag empfindliche Zündsatz zwischen Schlagbolzen spitze und Amboss plötzlich verdichtet. und dadurch angezündet. Die Flamme des Zündsatzes zündet, durch die Öffnung der Zündglocke, die Treibladung. Der sich entwickelnde Gasdruck beschleunigt das Geschoss aus dem Rohr.

Nicht jede Munition passt in jede Waffe. Die verschiedenen Munitionstypen haben unterschiedliche Bezeichnungen8. Diese besteht bei deutscher Munition9 meist aus der Angabe des Kalibers10 und der Länge der Hülse in mm; zum Beispiel 7,62mm x 51. Darüber hinaus können Zusatzangaben über den Hersteller, das Einführungsjahr, oder Besonderheiten der Ladung oder Form der Patrone enthalten. Zum Beispiel bezeichnet „Magnum“ die stärkste Ladung einer Patrone. Diese Munition darf nur aus Waffen verschossen werden, die entsprechend geprüft sind. Die Reichweite ist vom ua. vom Kaliber abhängig. Nachstehend findest Du eine kleine Auflistung gängiger Kaliber und ihrer Reichweiten.

Nach der Theorie kommen wir nun endlich zum praktischen Teil. Bevor wir uns ansehen wie Du dich gegen einen Angriff mit einer Schusswaffe verteidigen kannst, schauen wir uns an wie Du mit einer Schusswaffe angreifen, oder angegriffen werden kannst.

Schießen

Hier klären wir zunächst die Frage wie Du am besten selber schießt. Du erhältst mal eine Idee, was Du alles können und beachten solltest, wenn Du ein guter Schütze sein willst. Schießen lernst Du (als Privatperson) am besten in einem Schützenverein. Bei Polizei, Bundesgrenzschutz, Bundeswehr, ist so etwas Bestandteil der Ausbildung.

Um einen guten Schuss abgeben zu können ist als erstes der Anschlag und die Atmung wichtig, um überhaupt vernünftig zielen zu können. Durch das Abziehen löst sich letztlich der Schuss. Du kannst eine Waffe einhändig, oder beidhändig halten, und sie stehend, kniend, oder liegend in Anschlag bringen. Du kannst freihändig schießen, oder die Waffe, deinen Unterarm oder den ganzen Körper zur Unterstützung an eine Deckung anlehnen, oder auflegen.

Anschlag

Fachleute unterscheiden zwischen äußerem und innerem Anschlag. Der äußere Anschlag ist deine Körperhaltung:

Fußstellung: Etwa Schulter breite, Gewicht auf beiden Beinen. Körperhaltung aufrecht, zum Gewichtsausgleich etwas nach hinten geneigt.

Armhaltung: Ellbogen durch gedrückt und Handgelenk steif, beides während des Schießvorgangs ohne Veränderung, da die Drehung nur aus dem Schultergelenk erfolgt.

Waffenhaltung: Verschluss bzw. Rohr möglichst dem Ziel zugedreht, um Verkrampfen und Abquetschen im Halsmuskel und Schlagaderbereich zu vermeiden. Der „innere Anschlag“ beschreibt das Verhalten deiner Muskeln. Je weniger Muskeln angespannt sind, desto ruhiger kannst Du die Waffen halten. Deshalb musst Du jeden unnützen Kraftaufwand verhindern. Für einen sauberen äußeren Anschlag ist eine entsprechende Körperschulung unerlässlich. Das heißt bestimmte konditionelle Voraussetzungen sind unbedingt erforderlich. Die Waffe wird senkrecht gehalten, und nicht waagerecht im Gangstastyle, denn so kannst Du den Gegner nicht anvisieren.

Atmung

Du solltest ruhig atmen, um die Pulsfrequenz nicht unnötig zu steigern. Du hebst den Waffenarm erst nach dem Einatmen. Mit dem Ausatmen geht der Arm dann auf dem kürzesten Weg von unten in das Ziel. Spätestens mit erreichen des Druckpunktes beim Abziehen (s.U.) hältst Du den Atem an, bis der Schuss bricht. Dadurch wird eine Ruhigstellung des Körpers erreicht, und die Waffe bleibt im Ziel. Bei mehrfachen Schüssen atmest Du nach jedem Schuss ein, und wieder aus, und gibst dann den nächsten Schuss ab.

Zielen

Beim zielen unterscheidet der Fachmann zwischen einem visierten Schuss, und dem Deutschuss. Beim visierten Schuss wird über die Visiereinrichtung der Waffe gezielt, während beim Deutschuss „grob“ gezielt wird. Beim Zielen konzentrierst Du dich nicht auf das Ziel (zB. die Scheibe), auf das Brechen des Schusses oder auf die Bewegung des abziehenden Fingers, sondern ausschließlich auf das Visier. Wenn Dir die Kontrolle über die Visierung verloren geht, schießt Du daneben. Bereits ein Millimeter Abweichung in der Visierung kann, bei einer Distanz von 20 Metern zum Ziel, eine Abweichung von ungefähr 16 Zentimetern ergeben.

Beim Deutschießen dagegen ist der Blick zum Ziel und nicht auf das Visier gerichtet. Das heißt nicht, dass man die Waffe beim Deutschuss nicht kurz auf die grobe Richtung zum Ziel überprüfen darf. In der Folgenden Abbildung siehst Du oben den Blick über Kimme (großer Block) und Korn (Stift in der Mitte). Darunter siehst Du die Zielscheibe, mit dem zu erwartenden Trefferpunkt. Punkt a. zeigt wie es korrekt auszusehen hat, und b. bis f. In Abbildung 6 zeigen die möglichen Zielfehler:

  • b. Beim Rechtsschuss, genannt „Klemmkorn rechts“, triffst Du zu weit rechts.
  • c. Beim Linksschuss, genannt „Klemmkorn links“, hast Du links daneben getroffen.
  • d. Beim Tiefschuss, dem „Feinkorn“, triffst Du unterhalb des Ziels.
  • e. Beim Hochschuss, auch „Vollkorn“ genannt, triffst Du über dem Ziel.
  • f. Beim Tiefschuss rechts (rechts verkantet) hast Du rechts unterhalb des eigentlichen Ziels getroffen, und wenn Du die Waffe links verkanntest (Tiefschuss links), hast Du links unten getroffen (ohne Abbildung).

Bei trübem Wetter, Dämmerung oder dunklem Hintergrund erscheint das Korn kleiner. Wenn Du das nicht beachtest wirst Du zu hoch schießen. Jetzt musst Du nur noch den Finger am Abzug krumm machen, damit sich der Schuss löst.

Abziehen

Dein Zeigefinger liegt mit dem ersten Glied oder der Wurzel des ersten Gliedes, aber nie mit dem zweiten Fingerglied am Abzug. Schiebst Du deinen Finger weiter rein, wirst Du die Waffe verreißen.

Jetzt bewegst Du den Abzugsfinger gleichmäßig genau nach hinten (krümmen des Zeigefingers), in Richtung der Laufachse, ohne das sich die Handinnenfläche vom Griffstück löst, und ohne das die Bewegung ruckartig erfolgt (Durchreißen). Versuche den Druckpunkt, und das Abzugsgewicht zu erspüren. Du merkst wahrscheinlich, das Du für den Abzug einen kräftigen Zeigefinger benötigst.

Zielen und abziehen sollten zügig ineinander übergehen. Wenn Du nach 5 bis 10 Sekunden nicht sauber und fließend abgedrückt hast, dann setzte die Waffe ab.

Wenn Du die 5 bis 10 Sekunden grenze einhalten willst, beginnst Du am besten beide Vorgänge gleichzeitig. Schon während Du mit dem konzentrierten Zielen beginnst und die Visierung in der Haltefläche auspendeln lässt, zieht Dein Zeigefinger den Abzug so lange zurück, bis der Schuss bricht. Wenn das Auspendeln der Visierung in der Haltefläche mit dem weichen Überwinden des restlichen Abzugsgewichtes zusammen trifft, sprechen die Profis von einer „unbewussten Schussabgabe“.

Nachzielen und Nachhalten

Der Schuss sollte mitten im Zielvorgang fallen und nie als Schlusspunkt betrachtet werden. Das Absetzen der Waffe (Auflösung des Anschlages) ist ein Teil des gesamten Schießvorganges.

Während des kurzen Nachhaltens (etwa 2 Sekunden) zielst Du mit der Visierung, die Du vom Abkommen her noch in Erinnerung hast, einen Augenblick lang weiter, um ein geistiges Absetzen, ein frühzeitiges absinken der Konzentration zu verhindern. Dadurch vermeidest Du zum einen, daß das Zielauge sofort nach dem bzw. noch während des Brechens des Schusses von der realen Visierung losgerissen wird, und zum anderen dass Schüsse nach „aufgelöstem inneren und äußeren Anschlag“ brechen. Der Abzugsfinger (Zeigefinger) streckst Du erst wieder nach Abschluss des Nachhaltevorgangs.

Zusammenfassung der Fehlerquellen

Verkrampfter Anschlag, Konzentration auf das Ziel, zu langes Halten der Schusswaffe, zu langes Anhalten des Atems, Finger zu weit in den Abzug gesteckt, ruckartiges Zurückziehen des Abzugs (Durchreißen), Konzentration auf das Lösen des Schusses, Zielfehler.

Schießtraining

Übe mit wechselnden Anschlagarten, mit der Nichtschießhand, aus der Deckung, unter Zeitbegrenzung, unter körperlicher Belastung, bei ungünstigen Licht- und Witterungsverhältnissen, mit Handschuhen, mit Magazinwechsel, mit Funktionsstörungen der Schusswaffe, mit Schutzausstattung. Variiere auch die Zieldarstellung und Entfernung.

Deutschießen

Beim Deutschießen nimmst Du eine schräge Grätschstellung frontal zum Ziel ein. Schießt Du mit rechts, ist Dein rechtes Bein leicht nach hinten versetzt, schießt Du mit links dann ist es dein linkes Bein. So erhältst Du einen festen Stand, und bietest selbst ein möglichst schmales Ziel.

Schon während Du diese Schießhaltung einnimmst, ziehst Du die Waffe aus der Tragevorrichtung (sofern vorhanden) und richtest sie möglichst schnell, und mit gestreckten Armen vor der Mitte des Körpers auf das Ziel. Die freie Hand unterstützt die Schießhand von vorne unterhalb des Kolbens , sodass beide Daumen nebeneinander liegen. Schulter, Ellbogen und Handgelenke sind starr. Diese Haltung hältst Du auch bei Richtungsänderungen bei. wenn Du in dieser Haltung vorgehst, sollten sich deine Schultern immer auf einer Höhe befinden (nicht wippen).

(mehr in einer der nächsten Auflagen)

Abwehr

Abwehr, unbewaffnet

(Siehe nächste Auflage)

Abwehr bewaffnet, Stock

(Siehe nächste Auflage)

Abwehr bewaffnet, Messer

(Siehe nächste Auflage)


  1. Haarspray kann in Verbindung mit einem Feuerzeug zum Flammenwerfer werden. Die Eigengefährdung ist jedoch sehr hoch, da Du dich selbst verbrennen kannst. (Achtung: Das ist kein Tip!. In der Praxis dürfte es einfacher sein dem Angreifer das Spray einfach ins Gesicht zu sprühen. Es sei denn, Du stehst gerade im Bad, hast das Spray in der einen Hand und zündest Dir gerade im Augenblick des Angriffs mit dem Feuerzeug in der anderen Hand eine Zigarette im Mund an.) ↩︎

  2. CS steht für o-Chlor-benzyliden Malononitril, und Cn für Chlorazetophenon ↩︎

  3. Es handelt sich um ein Extrakt aus dem Fruchtfleisch verschiedener exotischer Chili Pfefferpflanzen (rotem Cayenne-Pfeffer), das schon seit langem als medizinischer Wirkstoff in Schmerz- und Wärmesalben zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden und Muskelverspannungen sowie in Präparaten zur Behandlung der Schuppenflechte enthalten ist. Es handelt sich somit um einen vollständig natürlichen, organischer Wirkstoff. Das Fruchtfleisch wird gepresst. Um die entstandene Flüssigkeit schnell zu trocknen wird Aceton zugesetzt. Das so entstandene Pulver wird mikropulverisiert. Mit Lösungsmittel, H2O oder Mineralöl, wird das im Mikropulver enthaltene Oleoresin Capsicum (OC) zersetzt. Das Lösungsmittel wird durch Destillation wieder extrahiert. Die “Schärfe” wird gegenüber dem herkömmlichen Pfeffergewürz mit dem 3000-fachen angegeben. Dieser Wert ergibt sich aus dem Vergleich der Schärfe verschiedener Pfeffer und Pfefferextrakte. Wird der minimal schmeckbare Pfefferbestandteil einer Probe als Einheit festgelegt (Scoville-Einheit), so ergibt sich, dass reines Capsaicin ca. 3000-mal stärker wirkt als Pfeffer. Die Reizung der schmerzempfindende Sinneszellen in Haut und Schleimhaut (Chemo-Nozizeptoren). Im Bereich der Schleimhäute tritt die Wirkung aufgrund der verringerten Barriere-funktion deutlich schneller und ausgeprägter ein. Gesundheitliche Nebenwirkungen sind nicht bekannt. OC ist ein umweltfreundlicher, natürlicher und ungiftiger Wirkstoff der in den USA pharmakologisch geprüft wurde. ↩︎

  4. Flunitrazepam gilt als Vergewaltigungsdroge Nummer eins. ↩︎

  5. GHB fällt seit 2002 unter das Betäubungsmittelgesetz. Ist auch als Partydroge unter den Bezeichnungen Liquid X, Liquid E, Fantasy, Soap, G-Juice usw. bekannt. ↩︎

  6. Der Blutverlust wird begrenzt, da sich die Blutgefäße - sofern sie nich völlig zerstört sind - schneller wieder zusammenziehen. ↩︎

  7. Die Randfeuerzündung findet in der Regel nur noch bei Kleinkaliberpatronen Verwendung. Sie werden am Rand der Hülse vom Schlagstift getroffen und gezündet, und nicht zentral. ↩︎

  8. Die Bezeichnung der Munition muß den Angaben in der Anlage III der 3. WaffV entsprechen. ↩︎

  9. Bei Munition, aus den USA oder England erfolgt die Kaliberangabe in Zoll, wobei die Ziffer vor dem Komma weggelassen wird. ↩︎

  10. Das Kaliber ist der innere Durchmesser des Rohres. Gemessen wird den stehengebliebenen Feldern der eingefrästen Züge. ↩︎