Digital Garden
Auf das Konzept der Digitalen Gärten bin ich letztens bei Recherchen zu einem anderen Thema gestoßen. Mein Fundstück war Everything I Know . Soweit würde ich jetzt nicht gehen wollen ;-) denn in meinem Kopf ist viel mehr als ich je in die Welt tragen könnte - vor allem Chaos. Das Konzept der digitalen Gärten ähnelt meinem Ansatz des HypoMnema doch sehr, und ich werde dem zukünftig nachspüren, und hier berichten. Voll spannend!
Der Garten als Metapher
Joel Hooks hat das mal sehr schön zusammen gefasst:
Wir sind wir alle mit der Vorstellung eines Gartens vertraut, auch wenn nicht jeder einen Garten hat oder in einem arbeitet.
- “Garten” ist eine Metapher für das Denken über das Schreiben und Schaffen.
- Man konzentriert sich weniger auf das Ergebnis, sondern mehr auf den Prozess, die Pflege und das Handwerk, das es braucht, um zum Ergebnis zu gelangen.
- Ein Garten ist normalerweise ein Ort, an dem Dinge wachsen.
- Gärten können sehr persönlich und voller Launen sein,
- Ein Garten kann eine Quelle von Nahrung und Substanz sein.
- In Gemeinschaftsgärten versammeln wir uns und arbeiten zusammen, um sowohl die Arbeit als auch die Früchte einer gemeinsamen Anstrengung zu teilen.
Ein Vergleich, den man sehr weit ziehen kann. Von “Samen pflanzen” und “Unkraut zupfen” bis hin zur Pflege mehrerer Gärten, die jeweils einem bestimmten Bedürfnis oder einem gewünschten Ergebnis dienen.
Wie bei realen Gärten sind auch digitalen Gärten ein ständiges Auf und Ab in Richtung Entropie. Das Unkraut nimmt überhand. Wenn man sie nicht pflegt, holt sich die Erde zurück, was ihr gehört. Das Gleiche gilt für die digitalen Gärten im Internet.
Was einen Garten ausmacht, ist interessant. Er ist persönlich. Die Dinge sind organisiert und geordnet, aber mit einem Hauch von Chaos an den Rändern.
Genau wie die Pflanzen im Garten gibt es Beiträge, die sich in verschiedenen Stadien des Wachstums und der Pflege befinden. Einige werden vielleicht verwelken und sterben, andere werden gedeihen und eine Quelle für den Gärtner und die Menschen in der Gemeinschaft sein, die ihn besuchen.
Informationen zu ordnen ist schwierig. Wir alle werden ständig mit Informationen bombardiert, von denen viele wirklich gut sind, aber die Herausforderung besteht darin, sie zu absorbieren und sie im Kontext des Lebens und unserer beruflichen Laufbahn anzuwenden.
Ich habe einige separate digitale Parzellen, auf denen Ideen - Saaten - angesetzt gepflegt und später im digitalen Garten eingepflanzt werden können.
Zitat als Übersetzter Auszug von joelhooks.com
Gärtnern ist eine Praxis, die eine persönliche Website als eine sich ständig weiterentwickelnde Landschaft betrachtet, in der man seine Ideen öffentlich entwickelt.
Maggie Appleton
Digitale Gärtnerei scheint mittlerweile ziemlich hip zu sein. Es haben sich reihenweise kommerziell Tools rund um das Thema entwickelt. Das ganze bewegt sich - wie alles - im Spannungsfeld komplex zu einfach, vollständig zu rudimentär, kostenlos zu “kostet was”. LebensZeit kostet es auf jeden Fall. Was mich interessiert sind minimalistische Lösungen, die dennoch gut den Workflow abbilden. Die Basis von allem ist auf jeden Fall: Markdown !
Der private digitale Garten
Um einen privaten digitale Garten anzulegen reicht ggfs. eine Notizapp:
- Obsidian - Nutze ich derzeit für den privaten Teil.
- Joplin - Hab ich lange Zeit genutzt, weil es auch einen rudimentären Server fürs Interne Netzwerk gibt.
- Trillium Notes - Kann WYSIWYG.
- Zettlr - umfangreich.
- Bangle - sehr minimalistisch!
Der öffentliche digitale Garten
- Dazu gibt es ein paar Ideen bei den Wordpress Alternativen . Das ist aber mehr was für Leute mit Ahnung von Webtechnologien und Programmierung.
- TiddlyWiki (wikipedia ) - Könnte eine Alternative sein: nesslabs.com/digital-garden-tiddlywiki
- …
Interessante Digitale Gärten
- gwern.net
- gwern.net/Modafinil
- gordonbrander.com/pattern
- maggieappleton.com/garden/
- Listen digitaler Gärten
Synonyme für Digitale Gärten
- Albums, Anthologies, Diaries, Florilegium (Books Of Flowers), Gedankengarten, HypoMnema, Ideensteinbruch, Materialsammlung, Miscellanies, Memoranda-Books, Notebooks, Pocket-Books, Scrapbooks, Sudelbücher , Second Brains, Sylva Rerum (“Forests Of Things”), Thesauruses (“Treasure Chests”), Table Books, Vade Mecum (“Go With Me”), Waste Books , Zettelkasten (Niklas Luhmanns Zettelkasten )…