Lieber Herr Nichte, am kommenden Freitag, dem 31. August, ist der Tag, wo man sich von einem geliebten Menschen endgültig trennen muß. Sie, Ihre geliebte Frau, für die Kinder die geliebte Mutter, wird Sie dann für immer verlassen. Ihre Lebenszeit, und dies ist meine Überzeugung, die aus der Ewigkeit Gottes entsprang, ist in die Ewigkeit Gottes zurück gekehrt. Bei meinem Bruder, der vor ein paar Jahren verstorben ist, schrieb ich für meine Familienforschung:
“Wir stehen an der Meeresküste. Ein Schiff breitet die weißen Segel in der Morgenbrise aus und steuert aufs Meer hinaus. Wir stehen und blicken ihm nach, bis es am Horizont verschwindet, und wir sagen: “Dahin.” “Wohin?” Dass wir es nicht mehr sehen, liegt an uns, nicht an dem Schiff. In eben dem Augenblick, in dem wir sagen: “Dahin”, sehen andere es ankommen. Andere Stimmen rufen freudig aus: “Hier kommt es”, und das ist Sterben.” Wenn ich etwas glaube, dann ist es das, dass sie im Himmel rufen: “Sie, Claudia Nichte kommt.” Sie sind ihr vorausgegangen, und sie freuen sich, dass sie ihren Weg, ihre Überfahrt geschafft … (werde Ihnen schreiben) — Monika und Johannes Flosbach