Der fotografische Resetknopf

16. September 2016 in Fotografie, Gedankensplitter, Hinter den Kulissen, Menschen by Carsten Nichte2 Minuten

Der fotografische Resetknopf

Ich hab angefangen Fotografie zu studieren, und werde das ganze Thema von Grund auf neu angehen.  Warum ich das nach cirka fünf Jahren mache? Es gibt doch da diesen schönen Spruch…

Künstler wird man durch die Akademie oder trotz Akademie.

Um Künstler zu sein braucht man keine Akademie. Künstler sein bedeutet den Drang haben sich auszudrücken. Das geht ganz ohne Akademie und große Titel. Es kann aber helfen eine Akademie zu besuchen, um in kompakter Form all die gestalterischen & technischen Aspekte und Feinheiten kennen zu lernen, und die Geschichte auf deren Schultern man steht, und aus der sich die Dinge fortentwickeln. Der Besuch einer Akademie kann auch durchaus schaden, wenn man dort als freier, eigensinniger Geist mit dem Kulturbetrieb und seinen Zwängen konfrontiert wird…

Für eine “Karriere” ist all das nicht wichtig. Mit Leidenschaft, Achtsamkeit, Intuition, Einfühlungsvermögen, einer Prise Spieltrieb und Kreativität, und natürlich der gängigen Fototechnik bekommt jeder heute tolle Arbeiten hin. Wenn ein paar der Faktoren zusammen kommen läuft das. Talent kann dabei helfen, oder einem im Wege stehen. Je nach dem. Der Rest ist Networking, eine Portion Glück und natürlich auch Zufall.

Eigentlich braucht man so ein Akademie-Studium in Zeiten des Internets nicht mehr. Alles findet sich im Netz in Form von Artikeln, Tutorial-Videos, und unzähligen Seminarangeboten. Man muss doch nur machen, sich vernetzten, zu Meetups rennen und schon läuft das. Hängt man, bucht man halt einen jener hippen selfmade Fotografen die gerade die Fotoszene rocken, dann läufts wieder. So ein Studium erscheint da vergleichsweise sinnlos, uncool, und zeitaufwändig, verglichen mit den Events der angesagten Speaker und Tutoren. Warum also “studieren”?

Ich hab den fotografischen Resetknopf gedrückt weil ich im Frühjahr in einer Sackgasse steckte. Ich war ratlos und gleichzeitig gesättigt. Ich finde es wichtig das man in Bewegung bleibt, und das man die Möglichkeiten nutzt die sich einem eröffnen. Deshalb hab ich diese Chance ergriffen, die sich durch das Stipendium bot. Es ist ein Abenteuer, es bedeutet Begegnung, und Neuland. Leinen los, und alles auf Anfang - ich freu mich darauf .